KTM Steht vor dem Ruin: Pierer gibt die Leitung ab

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KTM Steht vor dem Ruin: Pierer gibt die Leitung ab
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Der österreichische Zweiradproduzent KTM steht vor dem Ruin. Nach einer erneuten Insolvenz hat Stefan Pierer, der langjährige Chef des Unternehmens, die Führung abgeben müssen. Die Zukunft des Unternehmens ist ungewiss, da bis Ende Februar Investoren gefunden werden müssen, um die Gläubiger zu befriedigen und den Betrieb zu finanzieren. Pierers Nachfolger steht noch nicht fest, aber die internationale Herkunft der potentiellen Investoren könnte zu Problemen führen, da die Produktionskosten in Österreich in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

Stefan Pierer hat für KTM immer eine Leidenschaft gewesen. Die Entscheidung, die Führung des österreich ischen Zweiradproduzenten abzugeben, fiel ihm nicht leicht. Nachvollziehbar, denn er übernahm nach der ersten Pleite der Traditionsmarke 1991 die Motorradsparte und forschte sie zum größten europäischen Hersteller. Doch die goldenen Zeiten sind vorbei. Schwere Managementfehler gepaart mit einem herausfordernden Marktumfeld führten zur neuerlichen Insolvenz .

Pierer, ab sofort nur noch Co-Chef, fürchtet um sein Lebenswerk. Zu Recht. Denn bis Ende Februar müssen nicht nur Investoren gefunden werden, um die Gläubiger mit 600 Millionen Euro zu befriedigen. Es geht auch darum, den weiteren Betrieb zu finanzieren. Positiv ist, dass es zahlreiche Interessenten für einen Einstieg bei KTM gibt. Ihre internationale Herkunft könnte aber ein Problem verschärfen. Denn die Produktionskosten in Österreich haben in den vergangenen Jahren im weltweiten Vergleich infolge hoher Energiepreise und Lohnsteigerungen zu stark zugelegt. Schon Pierer hat begonnen, Arbeitsplätze nach Asien zu verlagern. Zu befürchten ist, dass dies unter einem neuen Mehrheitseigentümer noch forciert wird. Oder KTM in Oberösterreich überhaupt zu einem regionalen Ableger eines anderen großen Herstellers zusammengeschrumpft wird. Aber auch das wäre noch eine bessere Lösung als das völlige Aus. Kommt kein frisches Geld herein, ist das Schicksal von KTM besiegelt. Das wäre nicht nur Pierers persönlicher Albtraum, sondern auch für die noch verbliebenen 2.000 Mitarbeiter bei der KTM AG und all jene Tausende, die bei Töchtern und Zulieferbetrieben tätig sind. Und darüber hinaus ein schwerer Schlag für das Industrieland Oberösterreich. Zwar herrscht trotz zunehmender Arbeitslosenzahlen noch immer ein gewisser Mangel an Fachkräften, doch steigt in dem Bundesland die Zahl der Menschen ohne Job landesweit am stärksten. Häme über Pierers Scheitern ist daher nicht angebracht – auch wenn er mit seinem selbstbewussten und meinungsstarken Auftreten oft angeeckt ist. Wie zuletzt im Oktober, übrigens sein letzter öffentlicher Auftritt, als er sich mehr oder weniger klar für eine blau-schwarze Koalition aussprach. Von dieser erhofft er sich eine marktfreundlichere Politik. Tatsächlich scheint sich sein Wunsch nun zu erfüllen. Doch mit dem Rückzug von der Konzernspitze kommt seine Wunschregierung für ihn als mächtiger Entscheider zu spät. Zumal die Investoren, aber auch die bisher finanzierenden Banken, ihn zum völligen Ausscheiden aus dem Vorstand drängen werden. Um einen umfassenden Neustart ohne sämtliche Altlasten zu gewährleisten

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