Ein Kleingarten-Grundstück in der Wiener Donaustadt wurde umgewidmet, was zu Kritik an Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy führte. Die Umwidmung war lange geplant und ermöglichte die Legalisierung von Schwarzbauten.
Gekauft wurde das Grundstück am Ufer eines Schotterteichs in der Wiener Donaustadt am 30. Juli 2020. Kostenpunkt: 420 Euro pro Quadratmeter, insgesamt 161.700 Euro. Der Wert des Grundstücks ist aber gestiegen – berichtet die Wiener Zeitung, der der Kaufvertrag angeblich vorliegt.Denn im November 2021 wurden die Grundstücke umgewidmet, aus Kleingärten wurden vollwertige Baugründe, so auch aus Nevrivys 385 Quadratmeter am Teich.
Kritik für Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy nach der Umwidmung eines Kleingarten-Grundstücks.Einige Mitglieder des Kleingartenvereins hatten ihre Häuser zu groß gebaut, bekamen Post von der Baupolizei. Der Verein machte also Druck in der Stadtregierung, damit die Schwarzbauten im Nachgang legalisiert werden können.
Im konkreten Fall sprach sich der Bezirk am 6. Juni 2021 einstimmig für eine Umwidmung aus. Die Sitzung wurde vom Bezirksvorsteher geleitet, Nevrivy unterschrieb die Abstimmungsergebnisse. Dass er selbst Eigentümer eines betroffenen Grundstücks ist, wird im Sitzungsprotokoll nicht erwähnt. Ende November 2021 wird der neue Plan auch im Gemeinderat beschlossen.
Die betroffene Fläche gilt künftig als Gartensiedlung, unterliegt nicht mehr dem Kleingartengesetz, sondern der Bauordnung. Statt Badehütten mit einer Maximalgröße von 30 Quadratmetern dürfen nun richtige Häuser mit einer Grundfläche bis zu 100 Quadratmeter gebaut werden. Nach der neuen Widmung kam es in der Siedlung zu einem regelrechten Bauboom.Dadurch stiegen auch die Preise der Parzellen.
Bezirksvorsteher Nevrivy will das Grundstück aber nicht verkaufen."Ich beabsichtige, es selbst zu nützen", meint er in einem Statement gegenüber der Wiener Zeitung. Eine Bebauung sei geplant, der Zeitpunkt dafür stehe aber noch nicht fest.
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