Die OMV war an einem höchst umstrittenen Ölprojekt in einer Bürgerkriegsregion in Afrika beteiligt. Seit 2023 stehen Verantwortliche einer Partnerfirma in Schweden vor Gericht. Nun könnte es auch in Österreich ein Nachspiel geben: Menschenrechtsorganisationen haben eine Strafanzeige eingebracht.
Seit Jahren gibt es Vorwürfe gegen die OMV beziehungsweise deren Ex-Manager in Bezug auf ein früheres Öl-Projekt im Sudan. Nun wurde eine Strafanzeige eingebracht.Seit Jahren gibt es Vorwürfe gegen die OMV beziehungsweise deren Ex-Manager in Bezug auf ein früheres Öl-Projekt im Sudan. Nun wurde eine Strafanzeige eingebracht.Die OMV war an einem höchst umstrittenen Ölprojekt in einer Bürgerkriegsregion in Afrika beteiligt.
Die österreichische Menschenrechtsorganisation Cehri hat gemeinsam mit der niederländischen Friedensinitiative Pax kürzlich eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Dies gaben die beiden NGOs am Dienstag in einer Presseaussendung bekannt.
Nun widmen sich Cehri und Pax konkret dem Wirken der OMV in jenem Öl-Gebiet, das damals zum südlichen Sudan gehörte und heute im autonomen Staat Südsudan liegt: Als sich die OMV vor rund zwei Jahrzehnten dort zurückzog, waren – den beiden NGOs zufolge – „schätzungsweise 12.000 Menschen ums Leben gekommen und 160.000 gewaltsam vertrieben“ worden.
OMV-Verantwortliche sollen gewusst haben, dass die Regierung des Sudan bei der Sicherung des Erdöl-Suchgebiets Verbrechen gegen das Völkerrecht begangen habe. Dies habe man – mit Blick auf wirtschaftliche Interessen – bewusst in Kauf genommen „und damit einen Beitrag zu den Verbrechen der sudanesischen Regierung geleistet.“Wesentliche Basis für die Anzeige sind offenbar Erkenntnisse aus einem Ermittlungsverfahren in Schweden gegen Verantwortliche der dortigen Ölfirma Lundin.
Die OMV selbst dürfte im Falle einer strafrechtlichen Aufarbeitung ohnehin nichts zu befürchten haben: Das sogenannte Verbandsverantwortlichkeitsgesetz, auf dessen Basis auch Unternehmen belangt werden können, gibt es erst seit 2006. In Bezug auf frühere Manager wird sich die Frage stellen, welche vorgeworfenen Delikte unter Umständen bereits verjährt sind – und welche nicht.
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