In seinem wöchentlichen 'Logbuch eines Börsianers' bilanziert der erfahrene Kapitalmarktexperte Josef Obergantschnig das aktuelle Börsengeschehen.
, in Deutschland immerhin 10,4 Prozent. Viele Marktteilnehmer gehen daher davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus damit noch lange nicht abgeschlossen ist.
Die EZB setzte am Donnerstag einen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte nach oben auf mittlerweile zwei Prozent Die 10 größten Unternehmen der Welt repräsentieren einen Börsenwert von 12 Billionen US-Dollar. Abgesehen von Saudi Aramco und der chinesischen Tencent besteht die Top-10-Liste lediglich aus US-Unternehmen. Anfang des Jahrtausends war es noch anders. Mit der japanischen NTT Docomo und Nippon Telegraph gehörten mit Nokia und der Deutschen Telekom zwei Europäer zum erlauchten Kreis der 10 wertvollsten Unternehmen der Welt.
Nach Meta, Twitter und Snap wechselt damit das nächste US-Tech-Unternehmen auf Sparflamme. Der Trend zum e-Bike geht weiter. Apple arbeitet intensiv an einem Mixed-Reality-Headset, welches unter anderem für E-Biker konzipiert wird. Wird nach dem iPhone das iBike der nächste Kassenschlager aus der Apfel-Welt? Bin schon gespannt, ob ich in ein paar Jahren mit einem iBike ins Büro radeln werde.
Die Inflation ist auch für Unternehmer ein großes Thema. In der September-Umfrage des Beratungsunternehmens McKinsey’s gehen 68 Prozent der Befragten davon aus, dass die Inflation in den nächsten 12 Monaten das größte Risiko für die Weltwirtschaft darstelle. Auf die Unternehmen komme dadurch eine massive Kostenbelastung zu.
Die Notenbanken sind in Lauerstellung. Es gilt als ausgemachte Sache, dass sowohl die Europäische Zentralbank als auch die amerikanische Fed bei ihren nächsten Zusammenkünften erneut an der Zinsschraube drehen werden. Dies- und jenseits des Atlantiks bleibt die Teuerungsrate das bestimmende Thema. Vertreter der Fed bereiten den Markt schon darauf vor, dass Zinssenkungen für 2023 eher unwahrscheinlich sind.
Neben dem „Häuslbauer“ sind auch Unternehmensfinanzierungen spürbar teurer geworden. Das bekommen vor allem Technologie-Aktien zu spüren. Der Tech-Index Nasdaq Composite musste 2022 im Vergleich zum Gesamtmarkt deutlich Federn lassen und hat nahezu ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Höhere Zinsen belasten Unternehmen doppelt. Zum einen werden die Finanzierungskosten teurer, was sich wiederum negativ auf die Unternehmensergebnisse auswirkt.
Die Kehrseite der Medaille ist eine Drosselung des Wirtschaftsmotors und die Gefahr einer ausgewaschenen Rezession. Auch die größte Volkswirtschaft der EU ist betroffen. Nach einem Wachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2022, gehen deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute davon aus, dass wir 2023 in eine Rezession eintreten und das BIP um 0,4 Prozent zurückgehen werde. Der US-Ökonom Joseph Stiglitz geht mit der EZB-Strategie hart ins Gericht.
Neben der Produktqualität kauft der Kunde auch ein Flair und ein Lebensgefühl. Und das jeden Tag. Kaufentscheidungen sind häufig emotional. Das gilt auch für das Auto. Viele – ich nehme einmal an, das trifft vorwiegend auf Männer zu – träumen von schnellen Sportautos. Ganz vorne im Ranking steht seit vielen Jahren der Porsche. Für viele Autoliebhaber ist die Marke Inbegriff von Luxus, Schönheit und Produktqualität.
Das scheint aber noch nicht alles gewesen zu sein. Viele Marktteilnehmer rechnen bis Jahresende mit weiteren Zinsschritten. Nachdem Wohnen immer teurer wird und Kreditraten aufgrund der Zinsentwicklung steigen, können sich viele junge Menschen das Eigenheim nicht mehr leisten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass etliche Banken hinsichtlich der Kreditvergabe deutlich restriktiver werden. In Österreich ist seit August eine Kreditvergaberichtlinie in Kraft, die neben der Rückzahlungsdauer auch die Eigenmittelquote und die Belastung des Haushaltseinkommens berücksichtigt.
Auch die Dating-App Tinder feiert dieser Tage sein zehnjähriges Jubiläum. Die Wisch- und Weg-Funktion hat das Liebesleben vieler Menschen verändert. Nachdem das in anderen Lebensbereichen nicht funktioniert, stellt sich für mich die Frage, ob ich statt meinem morgendlichen Espresso aufgrund der steigenden Preise doch lieber einen Grappa trinken sollte?Warren Buffet ist ein amerikanischer Großinvestor und Chef der Investmentfirma Berkshire Hathaway.
Im Vergleich dazu sind die Inflationsraten in Europa noch „gering“. Am Donnerstag hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Nach der Zinsanhebung um 0,50 Prozent im Juli setzt sie damit ein weiteres Zeichen im Kampf gegen die hohe Inflation. Die EZB wandert damit auch auf den Spuren der FED. Abschließend stellt sich für mich noch die Frage, ob ich persönlich das Potenzial habe, auf Warren Buffets Spuren zu wandern. Werde auch ich an meinem 92. Geburtstag 100 Milliarden Dollar schwer sein? Realistischerweise wohl eher nicht. Selbst nicht in einem Umfeld, in dem aufgrund anhaltend hoher Inflationszahlen es nur so von Millionären und Milliardären wimmelt!Die Energiepreise spielen verrückt.
Werfen wir nun einen Blick auf die Finanzmärkte. Gerade Anleiheninvestoren mussten durch den starken Zinsanstieg der letzten Monate deutliche Verluste hinnehmen. Ungläubig sehe ich, dass gebrauchte Jogging Highs von Adidas um 400 Euro angeboten werden! Mir war gar nicht bewusst, dass sich meine ausgelatschten Turnschuhe aus Teenager-Tagen auch einmal zu echten „Realwerten“ entwickeln würden. Apropos Adidas. Der deutsche Sportartikelhersteller wurde 1949 von Adolf Dassler gegründet und hat sich seit damals zu einem Weltkonzern entwickelt. Die rund 60.000 Mitarbeiter werden sich auf einen neuen Chef einstellen müssen.
Kommen wir zu den Aktien. Die Berichtssaison neigt sich dem Ende zu. 95 Prozent der S&P 500 Unternehmen haben bereits ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht und konnten ein Gewinnwachstum von etwas über zehn Prozent ausweisen. Die Aktienmärkte konnten bisher ein sehr erfreuliches Quartalsergebnis ausweisen. Besonders positiv haben sich Technologie-Unternehmen entwickelt. Die Bedeutung des Sektors hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt.
Diese Woche wurde der aktuelle ZEW-Index für Deutschland veröffentlicht. Im Rahmen einer Umfrage werden Finanzmarktexperten von Banken, Versicherungen, Unternehmen usw. zur aktuellen Lage befragt. Das Ergebnis ist wenig erbaulich. Für die Eurozone gehen mehr als 60 Prozent von einer abnehmenden Konjunkturdynamik aus. Spannend finde ich auch die Einschätzung zu gewissen Assetklassen.
. Unternehmen wie Louis Vuitton, Gucci oder Prada verzeichnen Rekordumsätze. Ob das in einem direkten Zusammenhang mit den zuletzt stark gestiegenen Konsumkrediten in den USA steht? Italien ist hinter Deutschland und Frankreich die drittgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union. Das Land ist hoch verschuldet und „leidet“ unter den jüngsten Zinsanstiegen. Höhere Zinsen bedeuten am Ende des Tages auch höhere Ausgaben.
In jeder Krise gibt es aber auch Gewinner. Dazu gehören zweifelsohne Energieunternehmen, die im 2. Quartal Rekordgewinne einfahren konnten. So konnte der US-Riese Exxon einen Gewinn von $17,9 Milliarden ausweisen. Im Vergleich dazu erwirtschaftete der Konzern im Vorjahr „nur“ $4,7 Milliarden. Ähnlich verhält den Europäern Shell, TotalEnergies oder Repsol. Der politische Gegenwind wird aber immer rauer.
Zum Schluss noch die sportlichen Highlights der Woche. Das Fußballjahr der Damen neigt sich mit dem EM-Finale Deutschland-England dem Ende zu. Ein Klassiker, der sich auch bei den Damen zu etablieren scheint. Dominik Thiem hat es aus seinem Tief heraus geschafft und klopft wieder an den Top 100 an. Bei den Herren geht es im Fußball jetzt wieder los. Manchmal erinnert mich der Sport an die Börse.
Im Jahr 2019 konnten rund 8% der Europäer bzw. 9% der Deutschen und 1,5% der Österreicher ihre Wohnungen nicht heizen. Dieser Wert wird sich wohl in den nächsten Monaten noch deutlich verschlechtern. Aus nachhaltiger Sicht ist diese Situation fatal. Um Menschen mit Strom und Energie versorgen zu können, werden nun wieder Kohle- und Atomkraftwerke in Betrieb genommen. Eine klassische lose-lose Situation.
Einer ihrer Vorgänger heißt Mario Draghi. Dieser hat derzeit auch innenpolitisch einiges um die Ohren und musste diese Woche eine Vertrauensabstimmung überstehen. Die Krise ist für den in Finanzkrisen als „Super Mario“ bezeichneten Ministerpräsidenten aber noch nicht vorbei. Draghi hat seinen Rücktritt angekündigt, aber Staatschef Sergio Mattarella weigert sich, ihn anzunehmen.
Das sind beeindruckende Zahlen und man kann getrost davon ausgehen, dass Russlands Wirtschaft noch lange daran zu knappern haben wird. Der große Vorteil Russlands sind die großen Öl- und Gasbestände. Die EU kauft 61 Prozent der russischen fossilen Brennstoffe und ist damit ein Großabnehmer. Aus europäischer Sicht zählen Deutschland, Italien und die Niederlande zu wesentlichen Abnehmern.
Wird unser wichtigster Energielieferant den Gashahn abdrehen und uns kein Öl mehr liefern? Gestern Abend habe ich wieder einmal unser Auto aufgetankt. Beim Blick auf die Zapfsäule wurde mir schmerzhaft bewusst, wie stark die Energiepreise gestiegen sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals für eine Tankfüllung weit mehr als 100 Euro bezahlt zu haben.
In diesem Umfeld hat sich auch der gesamtwirtschaftliche Ausblick deutlich eingetrübt. Für heuer wird global mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent gerechnet. Im Vergleich dazu lag die Wachstumsrate im Vorjahr noch bei 5,7 Prozent. In Europa soll vor allem der Konsument einen wesentlichen Wachstumsbeitrag liefern.
Nachdem sich Mut bekanntlich nicht kaufen lässt, springe ich über meinen Schatten und wage einen Blick in die Glaskugel. An die geopolitischen Unsicherheiten werden wir uns gewöhnen müssen. Der Ukraine-Russland Konflikt wird zur Wachstumsbremse. Die Inflationszahlen gehen wieder etwas zurück, bleiben aber auf einem hohen Niveau. Die Zinsen werden weiter ansteigen und sowohl die EZB als auch die Fed werden im zweiten Halbjahr noch mehrmals die Zinsen erhöhen.
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