Nach schweren Kämpfen in Kolumbien mit mindestens 100 Toten hat Präsident Gustavo Petro den Notstand ausgerufen. Er wirft der ELN 'Kriegsverbrechen' vor und setzt Friedensverhandlungen aus. Der Konflikt zwischen der ELN und FARC-Abtrünnigen führt zu Vertreibungen und vielen Todesopfern.
Nach heftigen Kämpfe n in Kolumbien in den vergangenen Tagen mit mindestens 100 Toten hat Präsident Gustavo Petro den Notstand ausgerufen. „Der Zustand der inneren Unruhen und der wirtschaftliche Notstand wurde ausgerufen“, erklärte Petro am Montag im Onlinedienst X. Damit gab er den zuständigen Behörden grünes Licht, unter anderem die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Gelder freizugeben. Die ELN habe 'den Krieg gewählt und wird den Krieg bekommen', erklärte Petro.
Seit Donnerstag waren im Nordosten des Landes bei Kämpfen zwischen der ELN und Splittergruppen der früheren Guerillaorganisation FARC rund 80 Menschen getötet und 11.000 weitere Menschen vertrieben worden. Am Montag wurden dann weitere mindestens 20 Tote bei Kämpfen im Süden des Landes zwischen rivalisierenden Gruppen von FARC-Abtrünnigen gemeldet. Petro hatte bereits am Freitag erklärt, er werde die Friedensverhandlungen mit der ELN aussetzen. Er warf der Gruppierung 'Kriegsverbrechen' im nordöstlichen Gebiet von Catatumbo an der Grenze zu Venezuela vor. Rund 5000 Soldaten der kolumbianischen Armee wurden bereits in das Gebiet entsandt. Ein Armeevertreter sagte über die ELN-Rebellen: 'Sie haben Menschen aus ihren Häusern geholt und sie auf elende Weise ermordet. (...) Es ist unsere Aufgabe als nationale Armee, das Gebiet zu stabilisieren.' Der linksgerichtete Präsident Petro, der selber früher einer anderen Guerillaorganisation angehört hatte, hatte nach seinem Amtsantritt 2022 Friedensgespräche mit der ELN aufnehmen lassen. Die ELN ist die stärkste noch aktive Rebellenorganisation in dem südamerikanischen Land. Gewalt gibt es auch zwischen rivalisierenden Splittergruppen der früheren FARC-Guerilla. Im südlichen Departamento Guaviare in der Amazonasregion wurden dabei mindestens 20 Menschen getötet, wie ein Vertreter des Verteidigungsministeriums am Montag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Kolumbien leidet seit sechs Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten. 2016 hatte zwar die mit Abstand größte Guerilla-Organisation FARC ein Friedensabkommen mit der damaligen Regierung unterzeichnet. Mehrere Splittergruppen der mittlerweile aufgelösten FARC lehnten den Friedensschluss aber ab. Die 1964 gegründete ELN war an dem damaligen Friedensabkommen nicht beteiligt.
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