Klaus Herrmann über die Stimmungen bei den Spitzenkandidaten zur steirischen Landtagswahl vor dem großen Wahlsonntag.
Hinter den Kulissen erfährt man oft mehr als auf der großen Bühne. Wobei die Spitzenkandidaten zur steirischen Landtagswahl bei derauch vor der Kamera tiefe Einblicke zuließen.
Eindrücke, die sich ohne Kamera vertieften: etwa jener, dass in der Steiermark eine türkis-grüne Koalition unwahrscheinlich bleibt, selbst wenn sie sich rechnerisch ausgehen sollte. Weil ÖVP-Landeshauptmann Schützenhöfer mit den Grünen wenig am Hut hat. Auch zu seinem roten Noch-Koalitionspartner Schickhofer sucht er kaum die Nähe - da schon eher zum blauen Frontmann Kunasek.
Stimmungen zwischen Politikern, zwischen Parteien können entscheidend in Koalitionsfragen sein. So wie im Bund Kurz mit Hofer gut kann, aber mit Kickl gar nicht. Oder auch mit Rendi-Wagner nicht. Mit Kogler dafür schon. Stimmungen entscheiden aber nicht nur über Koalitionen, sondern sie entscheiden vor allem Wahlen. Deshalb gilt die heutige Wahl als wichtiges Stimmungsbarometer. Mit Auswirkungen auf die Bundespolitik: Wenn, wie erwartet, ÖVP und Grüne dazugewinnen, beflügelt das die türkis-grünen Bundesregierungsverhandlungen. Die erwartete miese Wählerstimmung gegenüber Rot und Blau - auch sie wird innerhalb dieser beiden Parteien Folgen haben.