In Hamburg fehlen im kommenden Jahr laut einer Studie rund 3700 Kita-Plätze. Trotz des massiven Ausbaus in den vergangenen Jahren gebe es nicht
ausreichend viele Plätze, um den Betreuungsbedarf der Eltern zu erfüllen, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung. Damit lasse sich der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz auch 2023 nicht für jedes Kind erfüllen.
Um dem Bedarf gerecht zu werden, müssten 1000 weitere Fachkräfte eingestellt werden. Die Kosten dafür würden der Studie zufolge rund 44 Millionen Euro pro Jahr betragen. Hinzu kämen laufende Ausgaben für Betrieb und mögliche Baukosten.
Besonders groß ist demnach der zusätzliche Bedarf bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren. In dieser Altersgruppe würden in Hamburg 47 Prozent der Kinder in Kitas betreut. 53 Prozent sollten es laut Bedarfsanalyse aber sein. Allein um diese Lücke zu schließen sind laut Studie 3200 neue Plätze nötig; für Kinder ab drei Jahren fehlen demnach weitere 500 Plätze.
Zudem wird in der Studie bemängelt, dass 69 Prozent der Hamburger Kita-Kinder in Gruppen betreut würden, deren Personalschlüssel nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen entspreche. So liege der Personalschlüssel in den Krippen bei 1 zu 4,1 – eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft betreut rechnerisch 4,1 Kinder. Bundesweit liege der Schlüssel bei 1 zu 3,9. Empfohlen wird von der Bertelsmann Stiftung ein Schlüssel von 1 zu 3.
Eine Ausweitung des Kita-Angebots sei derzeit aber schwierig. „Die größte Hürde auf dem Weg zu genügend Plätzen sowie kindgerechten Personalschlüsseln in den Kitas bleibt der Fachkräftemangel“, erklärte Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung. „Schon das fehlende Personal für den notwendigen Platzausbau ist bis 2023 nicht zu gewinnen und zu qualifizieren.
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