Kein Rückblick im Zorn: Was das Oasis-Comeback bedeutet

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Just nach der Regierungsübernahme von Labour gibt es jetzt auch die große britische Working-Class-Band Oasis wieder. Die Brüder Noel und Liam Gallagher haben sich 15 Jahre nach dem Split, 30 Jahre...

Just nach der Regierungsübernahme von Labour gibt es jetzt auch die große britische Working-Class-Band Oasis wieder. Die Brüder Noel und Liam Gallagher haben sich 15 Jahre nach dem Split, 30 Jahre nach dem ersten Album, wieder zusammengerauft.

„Definitely Maybe“ heißt das erste, am 29. August 1994 erschienene Album der Britpop-Band Oasis. Noch definitiver legten ihre Hauptprotagonisten, die Brüder Liam und Noel Gallagher, sich nun, 30 Jahre minus zwei Tage später, fest:„Don’t Look Back In Anger“: Auch diesen Songtitel – erschienen auf ihrem zweiten Album „ Morning Glory“ – hätten Oasis als Motto ihres Revivals nehmen können. Denn dieses impliziert die Versöhnung zweier chronisch zerstrittener Brüder.

Oasis haben sich – im Gegensatz zu Blur – tatsächlich stets als Abkömmlinge der „working class“ definiert. Sie sind es auch. Die beiden Brüder wuchsen in Burnage auf, einem Arbeiterviertel am Stadtrand Manchesters. Ihr Vater war Alkoholiker und schlug sie. Noel wurde mit 13 wegen Raub verurteilt, mit 15 wegen eines Angriffs auf einen Lehrer aus der Schule geworfen. Auch Liam ist Schulabbrecher.

Allzu häufige Akkordwechsel waren aber ohnehin nie ein Anliegen von Oasis. Dafür sind ihnen Melodien geglückt, die in ihrer sehnsuchtsvollen Melancholie in jedem Pub, an jedem Lagerfeuer, in jedem Kopfkino die Herzen erheben. „Wonderwall“ etwa, benannt nach dem ersten Soloalbum von George Harrison: eine berührende Deklaration des Mangels an Worten. Oft geht es um Jugend und ihr Schwinden.

Oasis beginnen den Reigen ihrer Revivalkonzerte in Cardiff. Erst dann folgt ihre Heimatstadt Manchester, dann London, Edinburgh, Dublin. Konzerte am Kontinent sind noch keine geplant. Hoffentlich zerstreiten sich die Brüder nicht, bevor es so weit ist.

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