Kardinal Christoph Schönborn im Interview für die »Presse am Sonntag« zum Synoden-Ende in Rom: Das Zentrum der Kirche bewege sich deutlich in Richtung Süden.
Vier Wochen täglich stundenlang in der Audienzhalle zu sitzen, über komplexe theologische, kontroversielle Themen zu sprechen: Wie herausfordernd war diese Zeit der Synode in Rom für Sie?
Christoph Schönborn: Die Synode war wie jede Synode anstrengend, aber es war bei Weitem die beste Synode, die ich seit fast 40 Jahren erlebt habe.Erstens das Setting. Zum ersten Mal hat die Synode in der großen Audienzhalle stattgefunden. Früher hat man sich nie in die Augen geschaut, ist in Reihen hintereinander gesessen und hat nur den Papst gesehen. Das Setting diesmal mit rundem Tisch in Zehnergruppen hat dem ein ganz anderes Klima gegeben.
Das wichtigste Ergebnis ist die Synode selbst. Da werden Sie vielleicht lächeln darüber, aber es ist so.