König Abdullah II. von Jordanien kündigte an, 2.000 kranke Kinder aus dem Gazastreifen aufzunehmen. US-Präsident Donald Trump bekräftigte seinen Plan, den Gazastreifen zu kontrollieren und in eine „Riviera“ zu verwandeln. Die Hilfslieferungen in den Gazastreifen haben seit Beginn der Waffenruhe zugenommen.
Jordanien wird nach Angaben von König Abdullah II. 2.000 kranke Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen. Es handle sich um Kinder, die entweder krebskrank oder in einem sehr schlechten Zustand sind, sagte der König bei einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump . Die Kinder sollen mit Helikoptern ausgeflogen werden. Möglicherweise könnten sich andere Länder daran beteiligen. Die Kinder könnten „sofort“ aufgenommen werden.
Bei der Aufnahme weiterer Menschen aus dem Gazastreifen, wie von Trump gefordert, gab sich der König zurückhaltender, wenn auch nicht gänzlich ablehnend. Für weitere Maßnahmen wolle er aber auf einen Plan warten, den Ägypten gerade ausarbeite. Es gelte auch, Gespräche mit anderen arabischen Partnern abzuwarten, zu denen Saudi-Arabien nach Riad eingeladen habe. „Natürlich müssen wir die Interessen der Vereinigten Staaten, der Menschen in der Region, speziell des jordanischen Volkes, im Auge behalten“, sagte Abdullah vor dem hinter verschlossenen Türen geführten Gespräch mit dem US-Präsidenten.US-Präsident Donald Trump verteidigte seinen umstrittenen Anspruch auf den Gazastreifen. Er lässt dabei weiter völlig offen, auf welcher Basis er das vom Krieg zerstörte Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen will. „Wir werden Gaza haben. Wir brauchen es nicht zu kaufen“, sagte Trump bei dem Treffen mit König Abdullah. „Es gibt nichts zu kaufen - es ist Gaza„, entgegnete er auf die Frage, ob die US-Regierung den Küstenstreifen käuflich erwerben wolle. „Das ist ein vom Krieg zerstörtes Gebiet.“ Die USA würden Gaza einfach „einnehmen“, wieder in Gang bringen und in einen „Diamanten“ verwandeln. Trump sagte, er verstehe viel von Immobilien. Der Gazastreifen liege direkt am Meer. Dort sollten Hotels, Wohnungen und Büros entstehen, und der Wiederaufbau werde viele Arbeitsplätze in der Region schaffen. „Ich denke, es wird großartig für die Palästinenser sein“, sagte er. „Sie werden es lieben.“Der US-Präsident hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln und die Gegend so in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln. Die rund zwei Millionen Palästinenser, die dort leben, will Trump in arabische Länder in der Region umsiedeln. Der Vorstoß sorgte für einen internationalen Aufschrei. Experten zufolge würde eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen gegen das Völkerrecht verstoßen. DieTrump wischte den Widerstand und die Empörung beiseite und behauptete, die palästinensische Bevölkerung wolle nichts mehr, als die „Todesfalle“ Gaza zu verlassen. Auch die Vertreibung von zwei Millionen Menschen aus dem Gebiet tat er als Petitesse ab. Dies sei eine „sehr kleine Zahl von Menschen im Vergleich zu anderen Dingen, die im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte stattgefunden haben“. Trotz des ausdrücklichen Widerstands von Jordanien und Ägypten gegen die Pläne sagte Trump erneut, die Palästinenser aus dem Gazastreifen sollten unter anderem in diesen beiden Ländern unterkommen, ebenso in anderen Staaten. Es gebe auch andere Länder, die sich hier engagieren wollten, sagte er, ohne jedoch Details zu nennen.Indes sind die Hilfslieferungen in den Gazastreifen nach Angaben der Vereinten Nationen vom Dienstag seit Beginn der Waffenruhe am 19. Jänner markant angestiegen. Die hatte die Aussetzung der Geiselfreilassungen mit einer von ihr behaupteten Behinderung der Hilfslieferungen durch Israel begründet. Israel hatten das zurückgewiesen. Allein am Sonntag seien 942 Lastwagen in den Küstenstreifen gefahren und am Montag 783, teilte das UNO-Nothilfebüro in Genf mit. Dazu gehörten Medikamente, Nahrungsmittel und Material zum Wiederaufbau sowie zur Reparatur zerstörter Infrastruktur, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke.Der UNO-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hatte vergangenen Freitag nach einem Besuch des Gazastreifens von insgesamt mehr als 12.000 Lastwagen seit Beginn der Waffenruhe gesprochen. Das wären pro Tag mehr als die rund 500 Lastwagen, die vor dem Krieg in Gaza täglich Waren in das Gebiet mit rund zwei Millionen transportierten. Im Innenministerium Gazas, das von der Hamas kontrolliert wird, wurde jedoch eine Zahl von insgesamt etwa 5.000 Lastwagen seit dem 19. Jänner genannt. Eine genaue Zählung gebe es aber nicht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium. Die humanitäre Lage der Menschen in dem nach mehr als 15 Monaten Krieg in weiten Teilen zerstörten Gazastreifen ist trotz der ausgeweiteten Hilfslieferungen weiter äußerst prekär
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