In seinem sechsten Buch sucht Joachim Meyerhoff in einer „wirklich dunklen Phase“ Zuflucht bei seiner Mutter auf dem Land. Ein Interview über die gemeinsamen Wochen, seine Schreibblockade, Sinnkrisen und seine Rückkehr ans Wiener Burgtheater.
Eine Geschichte in Ihrem inzwischen sechsten Buch wirkt verstörend: Joachim Meyerhoff lässt sich von einem stinkreichen Industriellen kaufen und ist das Geburtstagsgeschenk für dessen Frau. Sie haben nur für dieses Ehepaar gelesen?Ja. Eigentlich hatte ich mit einer größeren Gesellschaft gerechnet. So war das ein Horror.
Gegen Ende des Buches kommt die Pointe, dass Ihre Mutter Sie nach zehn Wochen gemeinsamer Zeit auf der vier Hektar großen Mutterlatifundie bittet, sie doch lieber nicht in Ihrem nächsten Buch vorkommen zu lassen.Ja, das kam ganz lapidar. Zu Beginn meiner Mutterflucht hatte sie ja selbst angesichts meiner Schreibblockade vorgeschlagen: „Schreib doch ein Buch über mich.
Diesmal nur gestreift, aber in einem anderen Roman ausführlicher erzählt: Ihre Mutter hatte den untreuen, längst geschiedenen Ehemann, als er krebserkrankt war, quasi zurückgenommen und bis zu seinem Tod gepflegt. Konnten Sie das nachvollziehen?Anfangs konnte ich das überhaupt nicht verstehen. Ich habe sie wirklich gefragt: „Warum tust du dir das überhaupt an?“ Sie hatten dann noch eine gute, intensive gemeinsame Zeit.
Bei unserem letzten Gespräch, anlässlich des Buchs über Ihren Schlaganfall, erzählten Sie, dass die kathartische Wirkung, die ein derart einschneidendes Erlebnis auslösen könnte, sich bei Ihnen nicht eingestellt hat.Die Folgen davon trägt man länger mit sich herum, als man glaubt. Die Angst, dass so etwas wieder passieren könnte, bleibt einem.
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