Teuerungswelle und politische Entscheidungen machen der österreichischen Medienlandschaft zu schaffen. Printliebhabern könnte ein Jahr des Abschieds bevorstehen.
Das Jahr 2023 könnte wahr machen, was Unkenrufer seit zwanzig Jahre sagen: 'Print ist tot' hieß es schon unmittelbar, nachdem klar war, dass den Printmedien in der euphorischen Frühphase des World Wide Web ein folgenschwerer Geburtsfehler unterlaufen war. Sie hatten die Inhalte, für die der Leser und die Leserin im Abo und in der Trafik einen Preis gezahlt haben, gratis im Netz angeboten.
Bei der 'Wiener Zeitung' droht nun genau das zu passieren: Die Bundesregierung hat ein Gesetz in Vorbereitung, dass die gedruckte Tageszeitung im 320. Jahr ihres Bestehens ab der Jahresmitte 2023 einstellt. Übrig bleiben dürften bestenfalls ein Monatsheft und ein, nach im Gesetz genannten Vorgaben, neu zu entwickelndes Online-Medium, das sich jedoch deutlich von der gewohnten Online-Tageszeitung unterscheiden dürfte.