Angebotssorgen - auch durch Streiks in australischen Flüssiggasanlagen - treiben derzeit den Preis. Allerdings kam es in den vergangenen Monaten mehrfach zu deutlichen Preissprüngen, wobei das erhöhte Preisniveau meist nur von kurzer Dauer war.…
Der Preis für europäisches Erdgas ist am Donnerstag zum Handelsbeginn gestiegen und hat damit an den Preissprung vom Vortag angeknüpft. Marktbeobachter erklärten den Schub mit Angebotssorgen. In der Früh wurde der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam zu 42,45 Euro je Megawattstunde gehandelt. Das sind drei Prozent mehr als am Vortag.
Seit Beginn der Woche hat sich europäisches Erdgas rund 40 Prozent verteuert. Der aktuelle Preissprung hatte zur Wochenmitte eingesetzt und trieb die Notierung am Mittwoch zeitweise bis auf 43,49 Euro und damit auf den höchsten Stand seit April.Als Ursache für den Preissprung gelten unter anderem Streiks von Arbeitern in einigen Flüssiggasanlagen in Australien.
Trotz des aktuell kräftigen Anstiegs befindet sich der europäische Gaspreis grundsätzlich seit Ende des vergangenen Jahres in einem Abwärtstrend. Allerdings kam es in den vergangenen Monaten mehrfach zu deutlichen Preissprüngen, wobei das erhöhte Preisniveau meist nur von kurzer Dauer war.Mittlerweile liegt der Preis für europäisches Erdgas deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 hatte.
Unterdessen werden die Gasspeicher in Europa weiter gefüllt. Laut jüngsten Daten des europäischen Speicherverbandes GIE lag der Füllstand der österreichischen Speicher am 8. August bei 88,86 Prozent, die deutschen Speichern waren zu 89,91 Prozent voll. Europaweit hatten die Gasspeicher einen Befüllungsstand von 88,02 Prozent. Die Gasreserven werden seit Monaten nahezu ununterbrochen aufgefüllt und liegen deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres.
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