Österreich leidet derzeit unter der dritten Hitzewelle im heurigen Sommer. Städte sind durch den hohen Versiegelungsgrad noch härter getroffen. Eine WWF-Analyse zeigt, dass die größten Städte des Landes immer stärker versiegelt - also mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen werden. Linz ist demnach im Pro-Kopf-Vergleich Spitzenreiter. Der WWF fordert Grünraum-Offensiven und Entsiegelungs-Programme.
Stark versiegelte Flächen heizen sich besonders intensiv auf. Die Analyse der Umweltschutzorganisation zeigt, dass die fünf größten Städte Österreichs trotz eines hohen Versiegelungsgrades weiterhin verschwenderisch mit wertvollem Boden umgehen."Mit einer versiegelten Fläche von 116 Quadratmetern pro Kopf ist Linz trauriger Spitzenreiter unter den fünf größten Städten Österreichs", sagte WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories.
Während Flächeninanspruchnahme laut der Definition des Umweltbundesamtes auch weitere siedlungsbezogene Nutzungsarten umfasst, zählt eine Fläche nur dann als versiegelt, wenn sie mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt ist. Die Analyse des WWF bezieht sich auf die Versiegelung, da diese besonders im urbanen Bereich schwerwiegende Folgen hat. Denn durch die Bodenversiegelung gehen sämtliche biologische Funktionen verloren.
Bezogen auf die vergangenen zehn Jahre hatte Innsbruck den verhältnismäßig größten Anstieg der versiegelten Fläche - um 12,5 Prozent. Das entspricht einer Fläche von 112 Hektar. Platz zwei belegt Salzburg , gefolgt von Graz , Linz und Wien . In absoluten Zahlen wurde im vergangenen Jahrzehnt in der Bundeshauptstadt mit 368 Hektar die größte Fläche neu versiegelt.
In Österreich ist mittlerweile eine Fläche von mehr als 2.400 Quadratkilometern komplett versiegelt - das entspricht fast der gesamten Fläche von Vorarlberg. Fast die Hälfte davon besteht aus Straßen oder Parkplätzen."Überbreite Straßen und ebenerdige Parkplätze, etwa in Gewerbeparks oder im öffentlichen Raum, sollten schrittweise rückgebaut und entsiegelt werden.
Für die Analyse hat der WWF offizielle Daten des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen ausgewertet. Die Methodik entspricht dabei jener, die das Umweltbundesamt für die bis 2021 jährlich veröffentlichte Berechnung der Bodenverbrauchsstatistik angewandt hat. Dabei ist zwischen Bodenverbrauch und Bodenversiegelung zu unterscheiden. Im Jahr 2022 wurde deutlich mehr als die Hälfte der verbrauchten Böden auch versiegelt.
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