Wurde eine Glücksspiel-Bande vor Razzien gewarnt? Die Behörden ermitteln nicht nur gegen eine mutmaßlich kriminelle Glücksspiel-Organisation aus Oberösterreich, sondern auch gegen einen Mitarbeiter des Magistrat Linz. Der Verdacht: Geheimnisverrat.
Zunächst ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen unbekannte Beamte. Nun verdichtet sich eine Spur zur Stadt Linz: Der Magistrat bestätigte auf profil-Anfrage, dass die Behörden Ermittlungen gegen einen ihrer Mitarbeiter eingeleitet haben. Die Stadt selbst reagierte darauf und kündigte zusätzlich „dienstrechtliche Ermittlungen“ an.
Im Akt finden sich Hinweise dafür, worum es bei den Ermittlungen gehen dürfte: Ein früherer Mitstreiter der „Kajot-Gruppe“ beschuldigte bei seiner Einvernahme durch das Bundeskriminalamt einen Mitarbeiter des Magistrats Linz. Der Bedienstete soll mit einem Mitglied der Gruppierung „öfters auf ein Bier gehen“ und ausgeplaudert haben, „dass die Finanz sich jetzt um Kajot kümmert und wir aufpassen müssen“.
Verdächtig sind laut Ermittlungsakten auch Beamte der Finanzbehörden in Oberösterreich. Ein Zeuge, der in den Lokalitäten der „Kajot-Gruppe“ Stammgast war, sagte beim Bundeskriminalamt aus: „Während meiner aktiven Spielzeit hat mir die Mitarbeiterin einmal erzählt, dass sie einen Anruf bekommt, falls eine Finanzkontrolle stattfindet.“
profil berichtet in der aktuellen Ausgabe ausführlich über die Gruppierung und die ersten Auswertungen der sichergestellten Buchhaltung. Ein Gutachter fand starke Indizien dafür, dass die Gruppierung nicht nur illegales Glücksspiel betrieb, sondern Abgaben in Millionenhöhe hinterzog. Details dazu lesen Sie
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