Johannes B. (73) hat vorsätzlich einen streng geschützten Wolf erschossen. Darauf stehen bis zu fünf Jahre Haft. Doch das Gericht sprach den Hobbyjäger am Dienstag frei. Schon zum zweiten Mal!
Jäger John M. erklärte im Zeugenstand: „Beim Wolf waren keine Hundespuren. Der Angeklagte sagte mir, ich solle der Polizei von einem Kampf mit Hunden erzählen. Jäger müssten doch zusammenhalten.“
Gutachterin Dr. Claudia S. fand weder Biss- noch Hundespuren. Für den Staatsanwalt ein klarer Fall: „Der Angeklagte ist wegen vorsätzlicher Tötung des Wolfs zu 14.000 Euro Geldstrafe zu verurteilen!“ Jäger-Anwalt Heiko Granzin konterte: „Es kommt darauf an, wie stark der Naturschutz beeinträchtigt wurde. Das war doch nicht das letzte Einhorn. In Brandenburg ist der Wolfsbestand gesättigt.“
Richter Stephan Mracsek verwies ebenfalls auf „den starken Anstieg“ der Wolfsrudel im Land. Sein Urteil: Der Freispruch vom Juni 2021 war korrekt. Im Zweifel für den Angeklagten. Chef-Staatsanwalt Wilfried Lehmann zur B.Z.: „Wir legen Revision ein!“
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