Die Welt wird nicht mehr durch ungezügelte Märkte, sondern durch größenwahnsinnige Potentaten bedroht. Beim G7-Gipfel sollten die Europäer darauf dringen, dass zumindest etwas vom alten Geist zurückkehrt.
, der keine westlichen Impfstoffe kaufen mag und deshalb ganze Regionen in den Lockdown zwingt. Von Recep Tayepp Erdogan, der sich im exklusiven Besitz einer höheren ökonomischen Weisheit wähnt, wonach man mit sinkenden Zinsen steigende Preise verhindern kann.
Die Inflation zum Beispiel, die ökonomische Geißel der Gegenwart, war in den vergangenen drei Jahrzehnten der Hyperglobalisierung nahezu ausgerottet. Wurden irgendwo auf derEnergie, Rohstoffe oder Kapazitäten knapp, fanden sich in anderen Weltregionen stets genügend Fabriken und Arbeitskräfte, um den Mangel auszugleichen. Der Wettbewerb der Nationen sorgte zuverlässig für niedrige Preise: bei Lebensmitteln, Elektronik, Konsumgütern.
Das hob den Lebensstandard in den Industriestaaten und holte in der einst sogenannten Dritten Welt Milliarden Menschen aus der Armut. Mehr noch: Die wachsenden Vermögen einer neuen globalen Mittelschicht sorgten für ein steigendes Kapitalangebot und sinkende Zinsen. Im Zeitalter der Niedriginflation konnten Unternehmen wie Staaten so günstig investieren wie kaum je zuvor.
Für die Autokraten dagegen, die nun in vielen Ländern auf dem Vormarsch sind, ist die Globalisierung Mittel zum Zweck. Sie fördern sie, wo sie ihre Macht steigert. Schadet sie, wird sie gebremst. Der Kreml zum Beispiel füllte mit dem weltweiten Absatz der russischen Rohstoffe seine Staatskasse und erkaufte sich Wohlwollen im Ausland.
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