Bei Führerscheinprüfungen kommt es immer häufiger zu Gewalt gegenüber Prüfern.
Wie der Tüv-Verband in Deutschland am Montag mitteilte, hat die Zahl der Führerscheinprüfüngen in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. Gleichzeitig stieg aber auch erneut die Zahl der Betrugsversuche.
In den ersten neun Monaten des Jahres gab es demnach 2711 Täuschungsversuche bei den theoretischen Prüfungen und damit 38 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Dunkelziffer liegt noch höher, glaubt der Verband.► Bei einem Drittel der Betrugsversuche trat anstelle des Fahrschülers ein anderer Mensch bei der Prüfung an. ► Bei einem Drittel wurden technische Geräte wie Smartphones, Kopfhörer oder Kameras beim Täuschen verwendet.
Besorgniserregend: Immer häufiger werden die Prüfer verbal oder körperlich bedroht. In dem ausgewerteten Zeitraum kam es in 58 Fällen zu solchen Gewaltandrohungen. Bei 337 aufgeflogenen Täuschungen alarmierten die Prüforganisationen demnach die Polizei. Bisher müssen die Täter aber kaum mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Der Tüv forderte die Fahrerlaubnisbehörden auf, den rechtlichen Rahmen auszuschöpfen und eine Sperrfrist bis zur nächsten Prüfung von bis zu neun Monaten zu verhängen. Dies sei längst nicht überall gängige Praxis. Eine abschreckende Wirkung dieser erst seit dem vergangenen Jahr geltenden Sanktionsmöglichkeit sei derzeit allerdings nicht erkennbar.
Mit der Zahl der Prüfungen steigen zum Teil auch die Durchfallquoten. 42 Prozent der theoretischen Prüfungen wurden in den ersten drei Quartalen nicht bestanden. Die Durchfallquote bei der praktischen Fahrprüfung bleibt mit 30 Prozent demnach „auf hohem Niveau stabil“.
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