Ed Sheeran in St. Pölten: Der englische Pop-Troubadour eröffnete mit seiner lieblichen Solo-Show ein Festival, das sich ansonsten dem Trash verschrieben hat.
Ed Sheeran in St. Pölten: Der englische Pop-Troubadour eröffnete mit seiner lieblichen Solo-Show ein Festival, das sich ansonsten dem Trash verschrieben hat.
Zickezacke zickezacke? Wer in seinem Leben schon einmal bei einem Frühschoppen, am Ballermann oder nach 16 Uhr in einer Skihütte war, dem entweicht der Antwortschrei „Hoi hoi hoi!“ womöglich ohne kognitives Zutun. Wer in Sachen Trinksprüchen noch nicht so versiert ist, konnte am Mittwoch in St. Pölten einschlägige Erfahrungen sammeln.
Aber da: eine musikalische Kooperation? „Machts a bissl noise für unseren rothaarigen Freund“, ruft Tream und eine vertraute Gestalt betritt mit Flanellhemd und Gitarre die Bühne. Überraschter Jubel. Ob er ein paar Akkorde kenne, fragt Tream; gemeinsam spielen sie eine Nummer, bevor der rote Wuschelkopf zum Trinklied „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ ein Bier ext und wieder hinter der Bühne verschwindet.
Der echte Ed Sheeran ließ sich vor seinem Auftritt noch von einem musikalisch schon eher verwandten Act das Feld bereiten. Während weiter hinten am Festivalgelände in einem DJ-Stadl mit Poledance-Stange weiter Partyschlager aus den Boxen geballert wurde, übernahm auf der Hauptbühne Calum Scott. Der britische Schmusesänger spielt eine sanfte Mischung aus radiotauglichem Party-Pop und Klavierballaden.
Er hatte ja auch allerhand zu tun auf der Bühne. In schwarzen Jeans und weißen T-Shirt schwirrte Sheeran herum, hüpfte auf Boxen und schnell wieder zurück zu seiner Loopmaschine, leitete routiniert Publikumschöre an, ließ mal melancholisch schunkeln, mal angeregt tanzen. Die Menge dirigierte er praktisch mit dem kleinen Finger: ein Superstar der Lagerfeuermusik, der ganz ohne elektronische Beihilfe auf musikalisches Handwerk setzt.
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