In einem Offenen Brief schlagen renommierte Forschende eine ideologiefreie Debatte über neue Gentechnik vor – ein in Österreich traditionell stark vermintes Themengebiet. Morgenpost von Alwin Schönberger
Gestern geschah etwas in Österreich Ungewöhnliches: Die Wissenschaft mischte sich in eine gesellschaftspolitische Debatte ein und bezog eindeutig Stellung. Das Thema ist heikel, gleicht dem sprichwörtlichen Minenfeld, und wer sich dazu äußert, erntet schnell einen ausgewachsenen Shitstorm.
Der Vorstoß kommt zur rechten Zeit: Nächsten Mittwoch sollen auf EU-Ebene mehrere Gesetzesvorschläge erörtert werden, die als „Food and Biodiversity Package“ bezeichnet werden. Es geht um Weichenstellungen für die Nahrungsmittelproduktion der Zukunft, speziell um Bodengesundheit, Patentierungsmöglichkeiten von Saatgut und um Gentechnik.
Eine Entscheidung darüber ist essenziell, weil sie auch beeinflusst, ob und in welchem Ausmaß CRISPR/Cas9 künftig in der Landwirtschaft Anwendung findet.
In ihrem offenen Brief halten die Forschenden dagegen, dass die Genschere ein mit dem Nobelpreis ausgezeichnetes Werkzeug ist, das unter anderem dazu beitragen kann, Nutzpflanzen fit in Bezug auf den Klimawandel zu machen und somit helfen kann, die Nahrungsmittelherstellung zu sichern.
Empfehlenswert wäre das ganz gewiss, auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens, in denen die Wissenschaft Wichtiges beizutragen hat. Inwiefern ihre Position nun auf EU-Ebene gehört wird, wissen wir vielleicht im Lauf der kommenden Woche – die dortigen Entscheidungen werden uns alle betreffen.
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