Folgen des britischen Kolonialismus: Die Erben der Sklaverei

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England bewertet seine Rolle in der Sklaverei neu. Familie Trevelyan arbeitet dabei ihre schändliche Geschichte im Karibikstaat Grenada auf.

Ein Artikel vonGrenada, 9 Uhr morgens. 30 Grad, 74 Prozent Luftfeuchtigkeit. Entlang der schmalen Straße zur Hauptstadt St. George’s verläuft ein hoher Zaun. Zwei Straßenverkäufer stehen hinter ihren Ständen. Hin und wieder steigen ein paar Leute aus Kleinbussen aus und verschwinden zu Fuß auf kleinen Wegen zur Arbeit. Hinter dem Zaun befindet sich ein chinesisch-grenadisches Agrarprojekt.

Ausländische In­ves­to­r:in­nen bereichern – das ist seit Jahrhunderten das Schicksal dieser Inseln in der Karibik. Im Jahr 1498 sichtete Christoph Kolumbus als erster Europäer die Insel, die er zuerst „La Concepción“ nannte und später Granada. Die Be­woh­ne­r:in­nen hatten einen anderen Namen für ihre Heimat: Camerhogne. Sie wehrten sich mit Vehemenz.

Im Hauptgebäude prangen hinter Vitrinen wertvolle Teeservice mit Blumenmustern aus dem deutschen Meißen und aus China. In den Tassen wurde einst der feine Tee mit dem Zucker aus der Karibik serviert. Imposante Porträts ehemaliger Be­woh­ne­r:in­nen blicken darauf herab. Eine „Kuriositätenkammer“ im zweiten Stock enthält eine verzierte Kalebasse aus Guyana.

Die Ahnen ahnden: Porträts im ehemaligen Landsitz der Sklavenhalterfamilie Trevelyan in Wallington Foto: Daniel Zylbersztajn-Lewandowski Die Diskussionen zwischen ihr und Laura Trevelyan beschreibt sie als emotional. „Wir zeigten ihr, als sie hier war, Folterinstrumente. Am letzten Tag flossen Tränen. Das stellte für mich den ersten Schritt ihres Verstehensprozesses dar. Und es war genau der Punkt, an dem sie erwähnte, dass sie über Wiedergutmachung nachdenkt.

Im April ersuchte die schwarze Labour-Abgeordnete Bell Ribeiro-Addy im Parlament Premierminister Rishi Sunak, den ersten britischen Premier mit einem unmittelbar kolonial geprägten Familienhintergrund, sich für die Sklaverei zu entschuldigen. „Nein, die britische Geschichte neu aufzumachen, ist nicht der richtige Weg“, lautete seine Antwort.

Der Karibikstaatenbund Caricom hat 2014 diese Forderungen in einem Zehnpunktekatalog konkretisiert: Entschuldigung, Repatriierungsmöglichkeit, Entwicklungsprogramme für karibisch-indigene Menschengruppen, Investitionen in kulturelle Einrichtungen und Gesundheit, Bekämpfung des Analphabetismus, Bildungsförderung zu afrikanischer Geschichte, psychologische Hilfsprogramme, Technologietransfer und letztlich die Tilgung von Schulden.

„Ich will kein Geld!“, stellt er klar. „Wir müssen wissen, dass wir auch Rechte haben, dass wir gleichberechtigt mit anderen zusammensitzen können, um gemeinsam Probleme zu lösen.“ De Gale erwähnt Schwarze Vorbilder: Marcus Garvey, Malcolm X, Mohammed Ali. Die Kinder in seiner Schule müssten die Zuversicht entwickeln, dass die Zukunft ihnen gehört und schon immer hätte gehören sollen. „Wir hatten unsere eigene Geschichte und eigenen Erfindungen.

Rochel Charles, grenadischer Rastafari, über die Initiative der Trevelyans„Wir sehen sie als Funke eines Feuers, das sich durch Europa brennen wird“

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