Beim Testen gehört Österreich zu den Spitzenreitern, nicht aber, was den Umgang mit Corona-Varianten und Sequenzierungen betrifft.
Dies erfolgt hierzulande viel zu langsam und nur im Rückblick, sagte der Genetiker Ulrich Elling am Dienstag im"Ö1-Morgenjournal". Die vorliegenden Informationen sind"weit zu lückenhaft, um einschätzen zu können, wie hoch die Dunkelziffer in Wien ist. Für viele andere Regionen wissen wir einfach nur, dass wir nichts wissen", kritisierte er.
In Dänemark beispielsweise wird jede positive Corona-Probe innerhalb weniger Tage sequenziert, erläuterte Elling. Das Team des Wissenschafters und jenes von Andreas Bergthaler vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Akademie der Wissenschaften führt hierzulande Sequenzierungen durch.
"Wir blicken in den Rückspiegel und zwar ziemlich weit zurück, während wir Vollgas vorausfahren", konstatierte Elling. Außerdem gibt es in Österreich mehrere Bundesländer, die überhaupt keine Virusvarianten-Vortests durchführen. Einmal mehr ist Wien diesbezüglich Vorreiter.
Elling erhofft sich jedenfalls von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit , dass es möglichst rasch ein"strukturiertes Logistiksystem für Stichprobensequenzierungen" gibt. Außerdem müssen die Wissenschafter die Daten verschränken können, um die Situation einschätzten zu können. Dazu gehört die Verbindung positiver Fälle mit Alter, Impfstatus und Informationen über die Schwere des Verlaufs.
Laut AGES hätten mehrere Bundesländer bereits angekündigt - nunmehr 666 Tage nach den ersten positiven Fällen in Österreich - Virusvarianten-Vortests zu starten. Hierfür seien aber spezielle Testkits und Reagenzien erforderlich und somit sei es eine Frage der Zeit, bis das anlaufen werde. Elling rechnet jedenfalls damit, dass bereits ab dem Jahreswechsel Omikron und somit auch die Corona-Neuinfektionszahlen sprunghaft ansteigen könnten.
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