Analyse von evalinsinger: Die SPÖ entschied sich für einen Kanzlerkandidaten, nicht für den feurigen Arbeiterführer. Doch die tiefe Spaltung und inhaltliche Orientierungslosigkeit bleibt. Ob ausgerechnet Doskozil sie überwinden kann, ist fraglich.
Ein Kantersieg schaut anders aus. Mit 53,02 Prozent entschied sich nur eine relativ knappe Mehrheit für Hans Peter Doskozil. Dennoch: Er ist am Ziel, hat Pamela Rendi-Wagner erfolgreich von der Parteispitze geschubst und sich gegen Konkurrenten Andreas Babler durchgesetzt.
Ihm traute die Mehrheit der Delegierten eher zu, Stimmen von ÖVP und FPÖ zu holen, die SPÖ bei der nächsten Nationalratswahl auf Platz 1 und von der ungeliebten Oppositionsbank wieder in Regierungsverantwortung zu führen. Das gab den Ausschlag, die peinlichen Patzer Bablers zu EU- und Marxismusfragen verstärkten die Meinung vieler, dass Doskozil eher auch außerhalb von SPÖ-Sektionen mehrheitsfähig sein kann.
Der als Außenseiter gestartete Babler war die eigentliche Überraschung dieses Wahlkampfs, legte im Finale mit dümmlichen Anti-EU-Parolen zwar seine mangelnde Trittsicherheit auf Bundesebene offen – machte aber mit seiner Brandrede am Parteitag klar, dass mit ihm und seinem Lager in der SPÖ weiter zu rechnen sein wird.
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