Geht es nach den Mitgliedsstaaten, wird das geplante EU-Lieferkettengesetz weniger Unternehmen umfassen. Es wird deutlich entschärft.
Viele verschiedene Interessen in Sachen Lieferkettengesetz: Flaggen der EU-Staaten in Straßburg Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Das europäische Lieferkettengesetz soll Unternehmen in die Pflicht nehmen, in ihrer Wertschöpfungskette darauf zu achten, dass etwa Menschenrechte und ökologische Standards eingehalten werden. Laut der grundsätzlichen Einigung sollen die Regeln nun zunächst nur für sehr große Firmen mit mehr als 1.000 Angestellten und einem weltweiten Jahresumsatz von 300 Millionen Euro gelten.
So sollen nur noch vorgelagerte Produktionsschritte sowie das Recycling und Abfallmanagement von Produkten erfasst werden, wie der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken kritisiert. Die letztlich entscheidende Pflicht, zu prüfen, ob die eigenen Produkte menschenrechts- und umweltschutzkonform eingesetzt werden, falle damit weg.
In Tschechien wertete man den Kompromiss dagegen als Erfolg. Es sei wichtig, dass Unternehmen „die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten auf Menschenrechte und die Umwelt erkennen und verhindern“, erklärte der tschechische Industrieminister Jozef Síkela in Brüssel. Tschechien hat gerade den halbjährlich wechselnden EU-Ratsvorsitz inne.
Österreich Neuesten Nachrichten, Österreich Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Lieferkettengesetz: EU erstmal einig, aber Baustellen bleibenViele Unternehmen sind weltweit vernetzt. Was bislang fehlte, sind allgemeine Standards, die auch Menschenrechte einhalten. Die EU-Staaten haben sich nun auf ein Gesetz verständigt. Doch wie weitreichend ist die Verständigung?
Weiterlesen »
Psychologische Sicherheit: Wie Unternehmen die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter stärken könnenDie Sorgen unserer Zeit machen sich auch im Arbeitsalltag bemerkbar. Dabei können Unternehmen viel tun, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu stärken. Mental-Health-Expertin Mareike Bruns nennt das 'Psychologische Sicherheit'.
Weiterlesen »
Handelsblatt Live: Jetzt live: Kann KI Unternehmen helfen, nachhaltiger und energieeffizienter zu werden?Viele deutsche Unternehmen experimentieren noch mit Künstlicher Intelligenz, aber setzen sie noch nicht im Alltag ein. Wird dadurch verschenkt?
Weiterlesen »
Ukraine-Krieg: Deutsche Unternehmen in Russland: 21 Firmen machen weiter wie vor dem KriegDie Universität Yale listet Unternehmen, die ihr Russland-Engagement nicht zurückfahren – etwa den Süßigkeitenhersteller Storck und die Modekette New Yorker. Andere haben reagiert.
Weiterlesen »
Rekordsumme investiert: So stark wachsen Hamburgs UnternehmenOb Flughafen oder HHLA – direkt oder indirekt ist Hamburg an hunderten Unternehmen beteiligt. Einmal im Jahr gibt die Stadt einen Überblick über die
Weiterlesen »