Am 14. Juni wird die Fußball-EM in Deutschland angepfiffen. Warum man sich ruhig darauf freuen kann (in der geldgeilen Fußballwelt ist dieses Turnier ein wohliger Anachronismus) und warum das österreichische Nationalteam diesmal echte Chancen hat (sie heißen Alaba, Danso, Sabitzer und Rangnick).
Am 14. Juni wird die Fußball-EM in Deutschland angepfiffen. Warum man sich ruhig darauf freuen kann und warum das österreichische Nationalteam diesmal echte Chancen hat .Die Geschichte der Fußball-Europameisterschaften ist eine Geschichte der Außenseiter. Mit einem unter die Querlatte gechippten Elfmeter machte sich Antonin Panenka 1976 im Endspiel gegen Deutschland unsterblich und die Tschechoslowakei zum Turniersieger.
Einigermaßen besonders wird die EM in Deutschland in jedem Fall.
Die Aufstockung des Turniers war allerdings kein altruistischer Akt, es ging ums Geld. Denn je mehr Mannschaften teilnehmen, desto mehr Spiele gibt es – und desto ertragreicher ist die TV-Vermarktung. Zwei Milliarden Euro hat die UEFA damit im Vorfeld der kommenden Europameisterschaft eingenommen, insgesamt rechnet sie mit einem Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Bei der EM 1992 belief sich diese Summe noch auf 41 Millionen Euro. Ein Anstieg um nahezu 6000 Prozent. Der Verband hat es nötig.
Der Expansionsdrang hat die Fußballwelt voll im Griff, die Großveranstaltungen der Männer sollen immer neue Weltregionen erschließen. Die Asienmeisterschaft fand 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt, 2024 geht sie in Katar und 2027 in Saudi-Arabien über die Bühne. Die Copa América, der Kontinentalbewerb Südamerikas, der zeitgleich mit der EM im kommenden Sommer stattfindet, wird in den USA ausgespielt.