Erdbebenalarm auf Santorin: Experten warnen vor stärkeren Beben und Tsunami

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Erdbebenalarm auf Santorin: Experten warnen vor stärkeren Beben und Tsunami
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Die griechische Insel Santorin wird seit Tagen von mehreren Erdbeben heimgesucht. Experten befürchten ein stärkeres Hauptbeben mit der Stärke sechs oder mehr, das Schäden und einen Tsunami verursachen könnte. Die Inselregierung hat den Notstand ausgerufen und tausende Menschen sind bereits evakuiert.

Die griechische Erdbeben überwachung verzeichnete Ende Januar nahezu im Stundentakt Erdbeben in der Nähe der Kykladeninsel Santorin . Expertinnen und Experten befürchten, dass ein stärkeres Hauptbeben mit einer Stärke von sechs oder mehr bevorsteht, was Schäden und sogar Tsunami s verursachen könnte. „Wir befinden uns immer noch innerhalb der Schwarmsequenz“, sagte George Kaviris, außerordentlicher Professor für Seismologie an der Universität Athen.

„Es gab zwar starke Erdbeben, aber keines davon hat sich als Hauptbeben herausgestellt.“ Bisher schwanken die Beben rund um die Inseln Santorin, Ios, Anafi und Amorgos nach Daten des Geodynamischen Instituts Athen zwischen drei und 5,3. Bei dieser Größenordnung droht noch keine Gefahr, auch wenn die Beben die Menschen tief verunsichern. Videoaufnahmen zeigten, wie fallendes Geröll an den Steilhängen der vulkanischen Insel Staubwolken aufsteigen lässt. Mutmaßungen, die Erdbebenserie könnte einen oder beide Vulkane der Region aktivieren, werden zwar immer wieder laut, sind laut Aussagen der meisten Forscherinnen und Forscher jedoch unwahrscheinlich. „Das seismische Risiko hat zugenommen, das vulkanische Risiko überhaupt nicht“, sagte Seismologe Gerasimos Papadopoulos der Zeitung „Naftemporiki“. Größer als die Gefahr eines Vulkanausbruchs wird die eines Tsunamis nach einem möglichen stärkeren Beben eingeschätzt. An der Nordostküste der Insel in Ausrichtung der Erdbebenzentren haben die Forscher deshalb einen Gezeitenmesser installiert. „Das ist ein entscheidender Schritt zur Früherkennung von Tsunamis“, so Marinos Charalambakis, Sprecher des Nationalen Tsunami-Warnzentrums im Gespräch mit der Zeitung „Kathimerini“. „Die neu installierte Station ist entscheidend für die sofortige Erkennung von Meeresspiegelveränderungen, die auf die Entstehung eines Tsunamis hinweisen könnten, und ermöglicht rechtzeitige Warnungen an die Behörden.“ Nicht jedes starke Beben hätte automatisch einen Tsunami zur Folge. „Seine Entstehung wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter die Stärke des Erdbebens, die Tiefe des Erdbebenherdes, der Bruchmechanismus und die Tiefe des Meeres im betroffenen Gebiet“, so Charalambakis. Seit fast zwei Wochen gilt der Notstand auf der Insel, Schulen bleiben geschlossen. Der größte Teil der Bevölkerung – vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen – hat die Insel verlassen und sich auf dem Festland in Sicherheit gebracht. Die Stadt Athen hat zahlreiche Holzhäuser in einem Sommerlager für die Menschen geöffnet, die keine andere Unterkunftsmöglichkeit haben. Umgekehrt sind Feuerwehrleute, Beamtinnen und Beamte des Zivilschutzes und der Polizei aus anderen Regionen des Landes nach Santorin und auf die umliegenden Inseln angereist – für den Fall, dass es zu einem schweren Erdbeben kommt. Nachdem unklar ist, wie lange die Warnungen aufrecht bleiben, steigt die Sorge vor Plünderungen in den verlassenen Gebäuden in Santorin. Laut Behörden seien die Polizeikräfte verstärkt im Überwachungseinsatz, einzelne Gemeinden organisieren zivile Patrouillen. Die Bebenserie bereitet auch dem griechischen Tourismusministerium im Hinblick auf die Sommersaison Sorge. Tourismusministerin Olga Kefalogianni erklärte diese Woche nach einem Treffen mit Branchenvertreterinnen und -vertretern der Kykladeninseln, dass die Regierung die Region mit gezielten Maßnahmen unterstützen werde. Man werde gewährleisten, dass Santorin „als Säule des griechischen Tourismus“ eine internationale Topdestination bleibe. Aus Kritik am Umgang der Regierung mit der Situation trat vergangene Woche der führende Seismologe Akis Tselentis aus dem Nationalen Ausschuss für seismische Risikobewertung zurück – begründet mit politischer Einmischung. Er hatte laut griechischen Medien zuvor wiederholt auf sozialen Netzwerken beklagt, dass die Regierung entgegen der Einschätzung des Ausschusses und seiner eindringlichen Warnungen vor einem großen Beben und Tsunami öffentlich von einer Verbesserung der Lage gesprochen habe, um den Tourismus zu schützen. „Jeder Quadratmeter werde für touristische Zwecke genutzt, die Insel sei eine riesige Baustelle“, zitierte die Zeitung den Architekten Vassilis Hatzipetros von der örtlichen Ingenieursvereinigung. Obwohl die meisten Gebäude erdbebensicher konstruiert seien, führe das Fehlen geotechnischer Studien der Böden zu erheblichen Unsicherheiten. „Ein Gebäude verfügt möglicherweise über die richtigen Berechnungen zur Erdbebensicherheit, aber es ist nicht bekannt, was darunter passiert.“ Vor allem entlang der Caldera, auf dem Kraterrand der Vulkaninsel, zeigt sich das Problem deutlich. Trotz der steilen Hänge wurden Hotels und Pensionen direkt am Abgrund errichtet. Die Bebauungsdichte in einigen Orten auf der Insel sei bis zu fünfmal höher als im Rest des Landes, berichtete die Zeitung „To Proto Thema“. Häufig hätten die Bauten keine erforderlichen Genehmigungen, auch gebe es keine koordinierte Stadtplanung

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