Auf Distanz zu den Kremltürmen: Ein Schach-Held, der Putin nichts nützt
Doch der 32-Jährige ist allenfalls geduldet, nicht aber geliebt. Bis zum Krieg hing so in seiner Heimatstadt Brjansk ein Banner mit seinem Konterfei neben denen von anderen Sportlern aus der Region an den Wänden des Dynamo-Stadions. "Unser Stolz", stand drauf. Im Sommer wurde das Plakat dann gegen ein Bild der Kampfsportlerin Olga Koroljowa ausgetauscht. Offenbar war der Stolz dahin.
Viele Politiker in Moskau hätten ganz offensichtlich lieber den von der annektierten Krim stammenden ehemaligen WM-Herausforderer Sergej Karjakin in Astana gesehen. Immerhin schrieb dieser gleich zu Beginn des Krieges einen Brief zur Unterstützung der russischen Invasion. Doch während Karjakin dafür im Kreml mit einem Orden ausgezeichnet wurde, entzog ihm der Weltschachverband FIDE wegen dieser Äußerung für ein halbes Jahr die Spielerlaubnis.
Seither reden die beiden russischen Schach-Großmeister kein Wort mehr miteinander. Karjakin intrigiert gegen seinen Rivalen und lässt auch als WM-Kommentator kein gutes Haar an ihm. Das hat Folgen für Nepomnjaschtschi. So gibt es inzwischen ernsthafte Reibereien mit dem russischen Schachverband.
Obwohl die Spannungen daheim offensichtlich zunehmen, will Nepomnjaschtschi Russland nicht verlassen. "Regt Euch nicht auf, ich bin noch nicht ausgereist und hofft nicht darauf, dass ich es tue", zitierte er jüngst den bei vielen Russen als Rebellen verehrten Sowjetbarden Wladimir Wyssozki. Doch um der zunehmenden Verfolgung von Andersdenkenden noch eine Weile zu entgehen, muss er wohl mindestens den WM-Titel mit nach Hause bringen.
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