Schon der Riss eines Schafs genügt in Bayern künftig, um Wölfe abzuschießen. Laut Ministerpräsident Söder beschloss das Kabinett zudem, dass es kein DNA-Gutachten brauche, auch ein anderer Wolf könne entnommen werden. Aus der Opposition kommt Kritik.
ändern sich dem Ministerpräsidenten zufolge die Regeln. Dieser werde künftig wie der Biber und der Kormoran behandelt, "dort gibt es eine deutliche Entnahmemöglichkeit". Das sei insbesondere für die Teichwirtschaft in Niederbayern, in der Oberpfalz, in Ober- und Mittelfranken von großer Bedeutung.
Der Freie-Wähler-Fraktionsvorsitzende im Landtag Florian Streibl betonte, die Schäden durch Wolf und Fischotter seien nicht nur für einzelne Betriebe ein riesiges Problem, sondern gefährdeten auch die Gesamtheit der bayerischen Kulturlandschaft. Die Änderungen seien unabdingbar, um die heimische Land- und Teichwirtschaft vor den beiden Tierarten zu schützen. "Beim Wolf kommt darüber hinaus eine potenzielle Gefährdung von Menschen hinzu.
Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann zweifelt die Rechtmäßigkeit der "Wolfsverordnung" an: "Söder wird damit vor jeder gerichtlichen Instanz scheitern." Dem Ministerpräsidenten gehe es nicht um den Wolf, nicht um die Weidetiere, nicht um die Almbäuerinnen und -bauern, "es geht ihm einzig und allein darum, im Wahljahr vermeintlich einfache Lösungen zu präsentieren".
Ähnlich äußerte sich SPD-Fraktionschef Florian von Brunn. Söder mache mit Bär, Wolf und Otter Wahlkampf. Dabei sei er "gar nicht zuständig" - entschieden werde in Europa und vom Bundesumweltministerium dann umgesetzt. "Ich glaube, es wird rechtlich keinen Bestand haben."Der Bund Naturschutz in Bayern kündigte auf BR-Anfrage bereits an, den Klageweg zu prüfen.
Die Tierhalter würden durch die Verordnung weiter im falschen Glauben gelassen, dass Abschüsse Herdenschutz ersetzten, bemängelte Friedel. Natürlich gebe es Weideflächen im Berggebiet, die nicht zumutbar geschützt werden könnten. Aber längst nicht alles, was als nicht schützbar deklariert werde, sei es auch. Sinnvolle Konzepte, um Herdenschutz zu erleichtern, seien aus anderen Bundes- und EU-Ländern bekannt.
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