Zum Kinostart des Films „24 Stunden“: Kann man Österreichs Pflegemisere mit künstlerischen Mitteln bearbeiten?
Sadina Lungu ist das, was man gerne unverbindlich eine „Heldin des Alltags“ nennt: Sie betreut in Bad Vöslau seit bald anderthalb Jahrzehnten eine demente alte Dame. Sie wäscht, pflegt, bekocht und trainiert ihre Patientin, verabreicht Medikamente, putzt das Haus. Lungu lebt in der Kleinstadt Vulcan, in Siebenbürgen. Fast 1000 Kilometer sind es mit dem Auto bis nach Bad Vöslau, die sie oft im Monatstakt zurücklegen muss.
Der österreichische Regisseur Harald Friedl, ein Spezialist für Alltagsbeobachtungen , hat den aktuellen Kino-Dokumentarfilm „24 Stunden“ realisiert. Sadina Lungus Arbeit steht im Zentrum. Friedl individualisiert die Debatte um Pflegekräfte aus Osteuropa, gibt dieser ein konkretes Gesicht, Zeit und Raum. Genauigkeit und Diskretion gehören zu Friedls Methode, er stellt Nähe her und hält doch die nötige Distanz; seiner Verantwortung ist er sich bewusst.
Kann ein solcher Film politische Wirkung entfalten? Etwas bewegen? Diese Frage ist offen, sicher ist nur: Die Bevölkerung wird immer älter, das Gesundheitssystem ist längst überlastet. Wenn nicht die Familien selbst sie leisten, muss die 24-Stunden-Betreuung von Menschen verrichtet werden, die – gegen ihren Willen – als „selbstständig“ gelten. Doch die Förderungen und Versicherungen sind unzureichend. Laut einer Studie des Sozialministeriums werden bis 2030 rund 34.
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