Der jüdisch-deutsche Karikaturist und Autor Edmund Edel schuf mit „Berlin W“ 1906 einen Bestseller: ein gezeichneter Ausflug in die bessere Gesellschaft der Jahrhundertwende.
, kam ihm irgendwann die Idee, den Plakatstil in die Prosa zu überführen und zu Satirezwecken zu nutzen. So entstand"Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche", erschien 1906 und wurde zugleich zum Bestseller .Die Vignetten der Originalausgabe von Edels"Berlin W" sind im neuen Buch zum Glück enthalten.
"Berlin W." ist eine Ortsbezeichnung. Sie meint den Berliner Westen und zwar den damals"neuen" Westen um den Kurfürstendamm mit dem"Bayerischen Viertel" als südlicher Anlagerung. Der"alte" Westen war das villenbesetzte Tiergartenviertel, an dessen Rand einst Fontanes Effi Briest gezogen war. Edmund Edel, Zeitgeistspezialist wie jeder Plakatkünstler, gab sich mit der Ortsbezeichnung nicht zufrieden. Er schrieb über"Berlin W.
Wer dachte, erst Heinz Erhardt sei auf die Idee gekommen, der"Ilias"-Übersetzung von Johann Heinrich Voss die Wendung"welch Wort entfloh dem" zu entführen, wird hier eines besseren belehrt. Haltbar geblieben ist Edmund Edels"Berlin W.
Diese Umrisszeichnungen der besseren, in der Regel neureichen Kreise von Berlin W. zeigen dem naturalistischen Drama die mondän kühle Schulter und lachen sich ins Fäustchen, wenn jemand sie als empirische Soziologie auffasst."Der Jour","Die Zeit der jungen Liebe","Kunst und Künstler","Der Zoo","Auf Reisen" heißen die Kapitel.
Nach diesem Debüt hat Edmund Edel noch sehr viel anderes geschrieben. Sein"Berlin W." taucht mit jedem Modernisierungsschub wieder auf. Nun hat sich Björn Weyand, Autor einer instruktiven Studie zur"Poetik der Ware", vorgenommen, das schriftstellerische Werk Edels in größerem Umfang wieder zugänglich zu machen, darunter Romane wie"Der Snob" ,"Das Glashaus" oder"Der Filmgott" .
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