„Letzte Generation“: Doppelmoral fürs Klima: Mit ihrem Protest entlarven sich Straßen-Blockierer selbst
Es ist das gute Recht von Bürgern, auf das aufmerksam zu machen, was ihnen am Herzen liegt - auch lautstark und störend. Unser Demonstrationsrecht schützt selbst solche Formen des Protests, die mit Unannehmlichkeiten für andere verbunden sind, zum Beispiel Staus oder Umleitungen. Für all das gibt es klare Regeln. Das beginnt schon mit der ordnungsgemäßen Anmeldung solcher Proteste.
Es ist diesen Straßenbesetzern gleichgültig, ob Ärzte nicht zu einer Operation können oder Trauernde nicht zu einer Beerdigung, ob ein Blockierter seinen Vorstellungstermin verpasst oder einen wichtigen Geschäftstermin. Die Blockierer fühlen sich allen anderen moralisch überlegen und handeln nach dem Motto, „der Zweck heiligt die Mittel“.
Der Klimaschutz, das durchaus berechtigte Anliegen der „letzten Generation“, wird durch deren eigene Rücksichtslosigkeit diskreditiert. Ihr Vorgehen basiert auf dem zynischen, geradezu verkommenen Kalkül, die Opfer ihrer Blockaden würden sich in ihr Schicksal fügen und die Festgeklebten eben nicht gewaltsam von der Straße entfernen, weil das schwere Handverletzungen nach sich zöge.
Die „letzte Generation“ als „Klima-Aktivisten“ zu bezeichnen, verharmlost deren Tun. Es diskreditiert zugleich alle anderen politischen Aktivisten, die sich mit legalen, demokratischen Mitteln Gehör zu verschaffen suchen. Für diese rücksichtslose Truppe passt viel besser der Begriff „Klima-Verderber“. Mit jedem von ihnen verursachten Verkehrsstau erhöhen sie nicht nur den CO2-Ausstoss; sie verderben zugleich das politische Klima.