Frauenleben und Familienabgründe: Stefan Grissemann empfiehlt zwei bewegende neue Dokumentarfilme aus Österreich.
In Familien wird immer an den falschen Stellen geschwiegen. Barbara Kaufmanns Film „Juli“, entstanden nahezu ohne Budget, aber mit umso mehr Herzblut und Gedankentiefe, kreist um die Leerstellen, die Rätsel und Abgründe, die sich in Familiengeschichten auftun.
Der Titel steht übrigens nicht für den kommenden Hochsommermonat, sondern für die Frau, um deren Lebenserzählung dieser Film kreist: Die Kärntner Urgroßmutter, die der Autorin und Regisseurin eine Kindheit und späteres Leben prägende Figur war, wird in „Juli“ zum Startpunkt einer Meditation über den Zusammenhang von Verstummen und sozialem Unrecht, dem Frauen einst systematisch ausgesetzt waren.
Der Fotograf Reiner Riedler begibt sich ebenfalls in die kaum ausgeleuchteten Nischen einer Familienhistorie – und in ein Frauenleben.
Das Bildermachen liegt Riedler so sehr, dass es fast schwerfällt, diesen Film als das Debüt zu sehen, das er eigentlich darstellt. Tatsächlich ist „Die guten Jahre“ ein Werk von erstaunlicher Stil- und Erzählsicherheit, die Fortführung einer leidenschaftlich ausgeübten Tätigkeit mit anderen Mitteln .
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