Die SPÖ in Linz feierte am Sonntag einen klaren Sieg bei der Bürgermeisterwahl. Dietmar Prammer setzte sich mit 77,1 Prozent der Stimmen durch und ist der neue Bürgermeister der Stadt. Der Erfolg der SPÖ ist vor allem auf Prammer's Charisma und die Rücktritts-Affäre seines Vorgängers Klaus Luger zurückzuführen.
Linzer SPÖ -Kandidat Dietmar Prammer sicherte sich bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag mit 77,1 Prozent der Stimmen einen klaren Sieg. Dies ist sogar ein besseres Ergebnis als sein Vorgänger Klaus Luger , der aufgrund von Lügen zurücktrat und 73,1 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Prammer setzte sich mit 32.703 Stimmen durch, im Vergleich zu Lugers 32.703 Stimmen.
Die Linzer SPÖ hatte nach einem schweren Vorjahr mit dem Slogan „Neuanfang - Neusorgen“ in die vorzeitige Bürgermeisterwahl gegangen. Was ursprünglich als aussichtslose Aufgabe erschien, wurde zu einem Triumph der SPÖ, der als Vorbild für andere Städte in der Sozialdemokratie dienen könnte. Prammer feierte seinen Sieg im Central in der Linzer Innenstadt. Wie hat Prammer und der SPÖ der Erfolg gelungen? Lugers Sündenfall, dass er nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch seine engsten Mitarbeiter belogen hatte, führte zu seinem Rücktritt. Kurz nach dem Schockmoment der Linzer Genossen im Weinviertel, als sich alle noch hinter ihm gestellt hatten, musste Luger sich vollständig zurückziehen. Dies machte den Weg für Prammer frei. Im Zuge einer geplanten amikalen Übergabe vor den Wahlen 2027 war es keineswegs gesichert, dass sich Prammer als Lugers Kronprinz so einhellig durchsetzen würde. Denn mit Blick auf 2027 hätten sich, wie aus SPÖ-Kreisen zu hören ist, auch gerne andere Kandidaten innerhalb der SPÖ positioniert. Selbst Luger soll bereits Augen auf eine andere Kandidatin geworfen haben. Prammer hat sich diesen freien Raum genutzt, darin ist er aufgeblüht. Neben der dominierenden Polit-Persönlichkeit, die Luger als Bürgermeister dargestellt hatte, hätte eine amikale Übergabe keinen ähnlichen Spielraum für eigene politische Entscheidungen und die Entwicklung eines eigenen Profils ermöglicht. Die Linzer SPÖ ist glaubhaft von Luger abgerückt, aber als Partei geschlossener gewesen denn je. Diese Geschlossenheit resultiert auch aus der massiven Kritik an Luger und der SPÖ von außen. In der kurzen Zeit konnte sich niemand als adäquater Kandidat in Stellung bringen. Prammer hat sich durch einige richtige Entscheidungen, wie zum Beispiel seine Rolle als Aufklärer der Brucknerhaus-Affäre, Bekanntheit und Anerkennung verschafft. Man konnte Prammer und ihm glauben, dass alles getan wird, um den Skandal vollständig aufzuklären.Prammer hat sich damit in Linz einen Namen gemacht und ein emotionales Thema (spätestens in der Stichwahl) für sich nutzen können. Dass Prammer diese Gräben unbefangen überbrücken konnte, hat einen zusätzlichen Rückenwind gebracht. Sein trockener Humor hat bei den vielen Abenden in den Stadtvierteln auch dazu beigetragen, dass sich Prammer vor allem in der Kernklientel der SPÖ positionieren konnte. Auch bei den öffentlichen Diskussionen überließ er das Streiten eher den anderen Kandidatinnen und Kandidaten. Was bedeutet das Ergebnis für die Zukunft? Die Linzer Stadtpartei wird künftig auch in der Landespartei eine starke Stimme haben. Auf SPÖ-Bundesebene muss Prammers Stimme angesichts des Erfolges Gehör finden. Dass er es weniger auf Konfrontation anlegt, als sein Vorgänger, kann nur hilfreich sein. Der Linzer Bürgermeister ist mit einem starken Vertrauen und einem großen Rückhalt in der Bevölkerung ausgestattet. Das hilft bei allen Verhandlungen mit Bund und Land, die jetzt noch kommen. Stichwort Digital-Uni, aber auch bei allen Verkehrs-, Infrastruktur-, Gesundheits-, Sicherheits- und Planungsthemen. Prammer will kein Machtpolitiker wie sein Vorgänger Klaus Luger sein. Sondern der Mitgestalter, der die jetzt von allen Seiten ausgestreckten Hände ergreift, um gemeinsam Linz weiter zu verändern. Gemessen wird Prammer in zwei Jahren
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