„Man hält uns für Schwächlinge“: Die Geldeintreiber der berühmt-berüchtigten Firma Moskwa Inkasso fürchten um den guten schlechten Ruf der Russen.
Früher war es viel einfacher. Wenn der Russe kam, haben die Leute sofort pariert“, knurrt Iwan der Schreckliche, der mit bürgerlichem Namen Waldemar Prempel heißt. Prempel ist eigentlich gar kein Russe, sondern spätausgesiedelter Kasache mit deutschem Deportationshintergrund. Aber diese Unterschiede galten wenig im Ruhrgebiet der frühen achtziger Jahre, in dem Waldemar Prempel aufgewachsen ist. Schon im Kindergarten war Waldemar einfach „der Russe“ oder „der Iwan“.
Die Luft im Bürocontainer im Gewerbegebiet zwischen Tierheim und Gebrauchtwagenhandel ist zum Schneiden dick. Auf den Monoblockstuhl neben uns kaut ein Hooligan vom Branchenblatt Der Prügelknabe gelangweilt an einem Totschläger, ein Feuilletonist der Zeit schreibt eifrig mit – mit einem willfährigen Artikel hofft er, die Spielschulden bei Iwan zu tilgen, die sich in den Jahren seiner Scrabble-Abhängigkeit angehäuft hatten.
„Man hält uns für Schwächlinge!“, schäumt er. „Immer häufiger werden wir zur Kapitulation aufgefordert, kaum dass wir irgendwo die Tür eingetreten haben. Wie soll denn so eine vertrauensvolle Atmosphäre der Einschüchterung und Angst entstehen?“ Auch anderswo wird über den guten schlechten Ruf der Russen diskutiert. „Am ungebrochen aggressiven Verhalten Moskaus hängen zahlreiche Arbeitsplätze“, erklärt uns Mick Garschin. „Neben den Geldeintreibern ist besonders die altehrwürdige Gilde der russischen Filmbösewichte von einer erfolgreich angeschobenen Dämonisierung abhängig.“
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