Lange profitierten ausländische Firmen in China von niedrigen Löhnen und einem robusten Wachstum. Doch die Euphorie ist verflogen.
In Taicang haben sich 500 deutsche Firmen angesiedelt. Es gibt ein Fachwerk-Viertel und Sauerteigbrot Foto: Fabian KretschmerFabian Kretschmer Aus taicang, 20.6.2023, 08:00 Uhr
Kern-Liebers hat sich 1993 als erster Mittelständler in der damals neu gegründeten Industriezone angesiedelt – und damit unverhofft den Startschuss zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte abgegeben: Mittlerweile gibt es in der ostchinesischen Satellitenstadt knapp 500 deutsche Firmen, darunter viele „Hidden Champions“.
Der Austausch mit Deutschland stammt aus unschuldigeren Zeiten, die vor allem von ökonomischem Pragmatismus geprägt waren Der 22-jährige Gao Hao befindet sich mittlerweile im dritten Jahr seiner Schlosserlehre. Mit seiner runden Nickelbrille, der Topfschnittfrisur und seinem schüchternen Lächeln würde der Chinese durchaus noch als Teenager durchgehen. Doch in seinen Antworten wirkt Gao überaus erwachsen: „Mein Traum ist es, später einmal in den Nordwesten Chinas zu ziehen, um dort beim Aufbau des Landes zu helfen“, sagt er.
Fuhr die Lokalbevölkerung noch in den 90ern ausschließlich Fahrrad, werden die schachbrettartigen Straßen mittlerweile von importierten Pkws gesäumt. Von alten Mietskasernen zogen die Leute in den letzten Jahren in moderne Hochhaussiedlungen. Die Freizeit wird inzwischen in großzügigen Parkanlagen und neonbeleuchteten Einkaufszentren verbracht. Taicang und Deutschland, das schien lange Zeit eine nicht endende Erfolgsgeschichte.
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