Vor einem halben Jahr hätten die Grünen Boris Palmer am liebsten aus der Partei geschmissen. Jetzt wird er als Oberbürgermeister Tübingens wiedergewählt und bringt seine Partei damit in eine komplizierte Lage, kommentiert maxferstl.
gilt gemeinhin als umstrittene Figur, doch in Tübingen ist die Lage klar: Palmer hat bei der Oberbürgermeisterwahl die absolute Mehrheit geholt, zum dritten Mal in Serie und zum dritten Mal im ersten Wahlgang - viel eindeutiger kann ein Ergebnis nicht sein. Palmer hat gewonnen, weil er aus Sicht der Mehrheit ein sehr guter Oberbürgermeister ist. Er hat die Stadt wirtschaftlich und ökologisch nach vorne gebracht.
kompliziert. Der Landesvorstand hätte Palmer vor einem halben Jahr am liebsten aus der Partei geworfen, weil er zahlreiche seiner Äußerungen, vor allem über Geflüchtete, für parteischädigend hielt. Jetzt kann sich kein Grüner mehr der Hoffnung hingeben, das unbequeme Mitglied werde einfach verschwinden, in den Ruhestand geschickt vom Tübinger Wähler. Palmer bleibt noch mindestens acht Jahre.
In Palmers Sieg liegt für die Partei sowohl Chance als auch Risiko. Die Chance besteht darin, mit Palmer perspektivisch einen grünen OB in den eigenen Reihen zu haben. Die Grünen in Baden-Württemberg haben ja die Strategie ausgegeben, die Rathäuser im Land zu erobern - nur gab es bislang nicht allzu viele Erfolge.
Das Risiko kann die Partei nur begrenzt kontrollieren: Palmer und die Grünen müssen es schaffen, miteinander zu leben, ohne sich gegenseitig zu zerfleischen. Die Grünen werden Palmer aushalten müssen - und Palmer wird sich zumindest bemühen müssen, seinen ungewohnt zurückhaltenden Stil vom Wahlkampf beizubehalten. Bei den Grünen glauben nicht viele, dass er das schafft.
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