Blutbad vor 20 Jahren: Der Terroranschlag auf Bali schmerzt bis heute
Die Detonation ist ohrenbetäubend. Dann wird alles dunkel. Irgendjemand holt Thiolina Marpaung aus dem brennenden Auto. Wer, das weiß sie bis heute nicht. "Eine starke Hand" sei das gewesen, sagt die Indonesierin. "Tolong!" schreit sie wieder und wieder, während sie durch das Chaos von Toten und Verletzten vor dem Sari Club im Ferienort Kuta läuft. Sehen kann sie nichts, in ihren Augen stecken überall Glassplitter von der Windschutzscheibe.
Nach vielen Operationen unter anderem im australischen Perth und langen Monaten, in denen sie fast blind war, kann Marpaung heute wieder einigermaßen sehen - aber die Narben auf ihren Armen und im Gesicht und die Wunden auf ihrer Seele erinnern die Verlagsredakteurin bis heute täglich an jene grauenvolle Nacht vor 20 Jahren. "Es ist hart, bis heute.
88 Australier starben im Ferienort Kuta. Keine Nation hat bei dem Blutbad mehr Landsleute verloren. Einer, der schwer verletzt überlebte, ist Antony Svilicich. Aber sein Leben hing monatelang an einem seidenen Faden. "Etwa 60 Prozent meines Körpers waren verbrannt, zudem hatte ich eine Hirnschwellung, Splitterwunden und Hörverlust auf dem linken Ohr", sagt der 46-Jährige. Mehr als 40 Tage lang wurde er damals ins künstliche Koma versetzt.
Zu der Tat bekannte sich die radikalislamische Gruppe Jemaah Islamiyah, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida hatte. Über die Jahre haben die Ermittler viele der Drahtzieher und Hintermänner festgenommen. Einige sind bereits wieder auf freiem Fuß, wegen guter Führung und weil es das indonesische Rechtssystem so vorsieht. Und ein weiterer wird vermutlich bald folgen: der mutmaßliche Bombenbauer Umar Patek.
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