Wissenschaft: Um Epidemien zu verhindern, arbeiten Ameisen eng zusammen. Wie gelingt das den Tieren und was können Menschen davon lernen? | angoldna
Sylvia Cremer in ihrem Büro am Institute of Science of Technology in Klosterneuburg, wo sie seit 2015 Professorin ist und eine zehnköpfige Arbeitsgruppe leitet
Im dritten Kasten von links ist gerade Sommer. Sylvia Cremer öffnet den eiskastenähnlichen Brutschrank und zieht eine schuhschachtelgroße Plastikbox heraus. Sie nimmt den Deckel ab und betrachtet liebevoll den Inhalt. Es wuselt. Tausende Gartenameisen bekrabbeln die niedrigen Schatullen in der Box, es sind Behältnisse, in denen normalerweise Schrauben aufbewahrt werden.
Die Biologieprofessorin Cremer schiebt eine transparente rote Plastikfolie zur Seite, die über einen Teil der kleinen Nestbox ausgebreitet ist. Die Insekten können kein Rot sehen, die Folie hat einen Teil ihres Nests abgedunkelt, dort war es ruhiger. Jetzt nicht mehr."Ich habe sie aufgeschreckt", sagt Cremer."Das mögen sie nicht."
Sylvia Cremer stört die Tiere nur kurz. Denn unter der Folie hat die Forscherin gefunden, was sie der Besucherin in ihrem Labor am Institute of Science