Barbara Bachler teilt ihre Erfahrungen mit Demenz in einem neuen Buch mit, das anderen Betroffenen hilft, leichter mit der Pflege umzugehen. Mit Humor und Ernst zeigt sie den Weg für ein respektvolles und liebevolles Miteinander mit Demenzkranken.
Barbara Bachler hat durch die Demenz ihrer Mutter gelernt, leichter zu leben - nun möchte sie diese Erfahrung mit ihrem neuen Buch weitergeben. Die Mama weiß manchmal nicht mehr, wer ihr Kind ist. Sie lebt in ihrer eigenen Welt: Sie ist dement, so wie 100.000 andere Österreicher auch.
'Mama, du hast recht: Wer begleitet statt kritisiert, wer zustimmt statt widerspricht, wer der dementen Person bedingungslos in ihrer Wirklichkeit folgt, der wird auch in dieser letzten Phase des Lebens der geliebten Person wieder ein Stück näherkommen', so die Erfahrung der Salzburgerin Barbara Bachler (geb. 1959) über das Zusammensein mit ihrer dementen Mama. Die Autorin des Buches 'Die fabelhafte Welt meiner Mama. Leben mit Demenz. Begleiten ohne Burnout' (128 Seiten, Kneipp Verlag Wien, 20 Euro) ist ausgebildete Physiotherapeutin und Unternehmensberaterin. Sie weiß, was es bedeutet, einen dementen Menschen zu pflegen. Sie kennt auch die Gefahr, bei der Pflege in ein Pflege-Burnout zu schlittern. In ihrem sehr persönlichen Buch gibt sie darum ihre Erfahrungen und Erkenntnisse weiter. Ihr Ziel ist es, anderen Betroffenen zu helfen, Abkürzungen zu nehmen und auf dieser Reise einen leichteren Weg einzuschlagen. Das Begleiten der dementen Mutter und des beeinträchtigten Bruders hat Barbara Bachlers Leben geprägt. Sie lebt im Salzburger Land. In ihrem Buch, das in sechs Abschnitte gegliedert ist, erklärt sie, worum es eigentlich geht: 'um dich'. Darum, wie man kommuniziert und zuhört, wenn der demente Mensch in seiner ganz eigenen Welt unterwegs ist. Und darum, wie man Frieden schließt mit dem Thema und welche die drei Säulen sind, die dem Pflegenden und Angehörigen Kraft geben, das zu tun, was er tut. Das Thema Demenz ist sehr weit verbreitet. Geschätzte 100.000 Österreicher/innen leiden an einer demenziellen Erkrankung, weiß die Autorin. Bisher gäbe es allerdings kaum Schilderungen, die so humorvoll und bestärkend für Angehörige seien, heißt es vom Verlag. Humorvoll und bestärkend ist das Buch tatsächlich. Und sehr ehrlich: Die Autorin bekam ein Burnout, musste in die Reha. Sie lernte erst dort, auf sich selbst achten. Und sie entschied: Mama braucht eine Heimhilfe – und sie selbst braucht Spielregeln, damit sie nicht zerrieben wird in dieser besonderen Situation als Tochter, und als Pflegende. 'Die Diagnose Demenz kann unseren Alltag komplett umkrempeln, und obwohl es auch liebevolle Momente geben kann, ist es oft eine große Herausforderung, dem anderen mit Respekt und Humor zu begegnen, ohne sich selbst zu verlieren.' Wer die Last der Pflege auf sich nehme, müsse sich vorrangig um drei Dinge kümmern, die drei Säulen, die alles tragen, so die Autorin. Im Buch beschreibt sie diese Säulen ausführlicher. Gerade der Punkt Humor spielt in ihrem Buch eine große Rolle – Humor und Ernst sind dabei keine Gegensätze. Die drei Säulen heißen: 1. Selbstfürsorge. 2. Säule: Loslassen. Gib den Widerstand auf. 3. Säule: Humor.
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