Er fuhr behutsam wie der Chauffeur eines Krankentransports, und ich hielt den Deckel des Handschuhfachs, in dem wir die Wanderer in Gewahrsam genommen hatten, einen Spalt offen, der ihnen Luft...
Er fuhr behutsam wie der Chauffeur eines Krankentransports, und ich hielt den Deckel des Handschuhfachs, in dem wir die Wanderer in Gewahrsam genommen hatten, einen Spalt offen, der ihnen Luft ließ. Grabrede für Martin Pollack.Ich erinnere mich an kalte, schwarze Leitungsrohre und an einen kalten, schwarzen Heizkörper in einem kalten Hotelzimmer in Przemyśl in der Woiwodschaft Podkarpackie an der ukrainisch-polnischen Grenze.
Auf dem Flur hörte ich Martin mit einem Hausknecht zuerst auf Polnisch, dann auf Ukrainisch die Frage besprechen, ob an diesem Tag wohl noch heißes oder wenigstens lauwarmes Wasser zu erwarten sei. Dann hörte ich beide lachen. Wir waren an diesem Tag auf Umwegen, vereisten, manchmal schneeverwehten Straßen, deren Schlaglöcher so tief waren, dass man zur Warnung kahle Christbäume in diese Fallen gesteckt hatte, aus der ukrainischen Oblast Lviv in den äußersten Südosten Polens gefahren, um auf unserem Weg zu den Massengräbern, Schlachtfeldern und Ruinen der Konzentrationslager einer weder hier noch sonst wo in Europa für immer überwundenen Barbarei die Kulisse einer...
Diese Republik würde zum Beispiel und Sinnbild für Europa werden, hatte der Advokat in einer Rede auf dem von Fackeln umtanzten Ringplatz der Stadt gehofft: Die Monarchie habe ihre slawische Majorität verleugnet und an die Stelle einer friedlichen Gemeinsamkeit der Völker nur die schäbige Pyramide der Nationen gesetzt, an deren Spitze das sogenannte Staatsvolk thronte – die Deutschen.
Und, hatte mich Martin im Herbst unseres ersten Gesprächs über das „Wunder von Przemyśl“ über dem aufgeschlagenen Jahrgang einer Tageszeitung aus jenen Tagen lächelnd gefragt: Und? Was ist geschehen?Die Freie Republik Przemyśl überstand die Nacht vom Allerheiligen- auf den Allerseelentag des Jahres 1918 nicht.
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