Investoren fordern seinen Rückzug. Doch Benko geht bisher nicht
Die Lage bei René Benkos Signa-Holding spitzt sich weiter zu. Ohne frisches Geld der Miteigentümer soll es für den Fortbestand der Gruppe schlecht aussehen. Dass die Zeit drängt, signalisieren Zahlen, die am Wochenende in deutschen Medien kursierten. Demnach sollen sich die kurzfristigen Schulden auf zwei Mrd. Euro belaufen, 1,3 Mrd. davon sollen noch heuer bedient werden müssen.
Offiziell war noch im heurigen Frühjahr davon die Rede, dass die Lage trotz Zinswende und Ukraine-Krieg gut sei. Wie die deutsche Welt am Sonntag berichtet, soll Benko Miteigentümer aber seit Monaten um frisches Kapital gebeten haben.Viele Investoren sind verstimmt. Einige, darunter der Unternehmensberater Roland Berger, haben bereits ihren Rückzug angekündigt. Ob sie aber ausgezahlt werden können, ist unklar.
Licht in die Sache soll der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz bringen. Er wurde vom Tiroler Immobilieninvestor als Berater an Bord geholt, soll aber jetzt auf Wunsch der Miteigentümer die Sanierung in die Wege leiten. Benko soll ihm dazu „vorübergehend“ auch die Stimmrechte übertragen. Benko, der offiziell keine operative Funktion bei der Signa-Holding hat, sondern nur Vorsitzender des Beirats ist, sei dazu grundsätzlich bereit, sagte Haselsteiner.
„Keiner weiß, wie es dem Unternehmen wirklich geht“, zitiert die Zeitung eine Person aus dem inneren Kreis. „Keiner weiß, wie hoch die Schulden insgesamt sind und was die Assets wirklich wert sind. Die Verhandlungen mit den Investoren dauerten über das gesamte Wochenende an. Eine Lösung müsse bis zum Wochenanfang stehen, heißt es aus Investorenkreisen.
Denkbar ist laut der Welt am Sonntag auch, dass Investoren einzelne Signa-Projekte übernehmen und finanzieren und Signa selbst nur noch als Dienstleister fungiert. Das ist etwa bereits mit dem Berliner Hochhausprojekt Beam passiert.
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