Die Cannabis-Legalisierung gehört zu den umstrittensten Gesetzvorhaben der Ampel-Koalition. Um möglichst viele Menschen hinter dem Projekt zu versammeln, setzt der Bundesgesundheitsminister auf Aufklärung im Vorfeld. Doch an diesem Abend muss Karl Lauterbach bei einer Veranstaltung erkennen, dass er noch sehr viele Vorbehalte wird ausräumen müssen.
Foto: dpa/Kay NietfeldAm Ende bedankt sich Karl Lauterbach für die sachliche Diskussion. Für eine unaufgeregte Debatte. Zwar hatte es auf der Bühne mit dem Präsidenten des Lehrerverbandes einige Konflikte in Form scharfer Wortattacken gegeben. Doch der Bundesgesundheitsminister, der während der Corona-Zeit nicht nur im Netz zur Hassfigur wurde, ist ganz andere Auseinandersetzungen gewohnt.
Daher machte Lauterbach auch unmissverständlich klar: „Es wird zwar legal, aber es gibt Probleme.“ Der SPD-Politiker, selbst Mediziner, war lange Zeit gegen die Entkriminalisierung, warnt bei jeder Gelegenheit vor den gesundheitlichen Risiken eines zu frühen, regelmäßigen Cannabis-Konsums. So auch bei der Veranstaltung an diesem Dienstagabend im Ministerium. Bisher wüssten viele Eltern nicht, wie schädlich der Konsum sei, sagte er.
Wasser auf die Mühlen von Lehrerpräsident Stefan Düll, der als einer der schärfsten Kritiker der Legalisierungspläne in der Runde saß. Er nannte es unverschämt, dass Lauterbach den Lehrern vorwerfe, keine Ahnung zu haben. Die Lehrkräfte würden sich vor allem Sorgen machen. Er warnte davor, dass niemand kontrollieren könne, ob Cannabis nicht auch an Minderjährige weitergegeben werde.
Ein vom Bundeskabinett bereits auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht daher vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für Volljährige soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen.
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