Bürokratische Hürden: Weiteres deutsches Seenotrettungsschiff in Italien festgesetzt

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Ein Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye hat offenbar gegen ein neues italienisches Gesetz verstoßen und wurde demnach festgesetzt. Die „Sea-Eye 4“ liegt nun im Hafen von Salerno.

Seenotretter, die Flüchtlinge im Mittelmeer von einem Schlauchboot evakuieren.Die italienischen Behörden haben nach Angaben von Sea-Eye das Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation festgesetzt und damit das zweite innerhalb weniger Tage. Die italienische Küstenwache ziehe die „Sea-Eye 4“ für 20 Tage aus dem Verkehr, nachdem die Crew am Wochenende bei insgesamt drei Einsätzen 114 Menschen im Mittelmeer gerettet hatte, teilte Sea-Eye am späten Dienstagabend mit.

Als Grund wurde demnach angegeben, dass die „Sea-Eye 4“ gegen ein neues italienisches Gesetz verstoßen habe. Es besagt unter anderem, dass nach einem Rettungseinsatz sofort ein Hafen anzusteuern ist, anstatt mehrere Rettungen durchzuführen. „Uns wird erneut vorgeworfen, dass wir mehrere Rettungsoperationen durchgeführt haben. Hätten wir das nicht getan, wären Menschen ums Leben gekommen“, sagte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye, laut Mitteilung.

Für die „Sea-Eye 4“ ist es bereits die zweite Festsetzung im laufenden Jahr. Das neue Gesetz aus Rom wird immer wieder als Grund für die Festsetzung genannt - die zivilen Seenotretter sind der rechten italienischen Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Dorn im Auge. Seenotretter kritisieren das Gesetz scharf.

Etliche Menschen versuchen immer wieder mit oft seeuntauglichen Booten aus Tunesien und Libyen Italien zu erreichen. Bei den hochgefährlichen Überfahrten kommt es mitunter zu verheerenden Bootsunglücken. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr mehr als 105 480 Menschen, die auf dem Seeweg Italien erreichten - und damit mehr als im gesamten vergangenen Jahr.

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