Elternvertreter berichten von Gruppengrößen oberhalb der Schmerzgrenze und sagen: „Das wird nicht besser – das wird schlimmer.“ Die Schüler-Lehrer-Relation zeigt bereits eine entsprechende Tendenz. Schulministerin Dorothee Feller nimmt Stellung.
sind die Grundschulklassen im bundesweiten Vergleich am größten. Im Durchschnitt gingen im Jahr 2021, das für den Vergleich betrachtet wurde, 23,5 Kinder in eine Klasse, teilte das Landesamt für Statistik am Mittwoch mit. Dahinter lag Berlin mit 22,6 Schülern pro Klasse. Der Bundesdurchschnitt lag bei 20,9 Kindern.
Das Problem sei der Lehrermangel, von dem vor allem auch die Grundschulen betroffen seien, ordnete NRW-Schulministerin die Sachlage ein. „Für eine Absenkung der Klassengrößen benötigen wir mehr Lehrkräfte, die derzeit aber nicht zur Verfügung stehen“, sagte sie unserer Redaktion. Sie betonte, dass sich das Land gezielt um Hilfe bemühe – mit mehr Seiteneinsteigern, die unterrichten, und Alltagshelfern, die unterstützend tätig sind.
Hinzu kämen gerade jetzt mehr Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, ergänzte Katrin Schäfer von der Landeselternkonferenz, dem Dachverband von Pflegschaften aller Schulformen. „Diese Kinder müssen auch im System aufgefangen werden – das wollen wir auch“, betonte sie. Aber gut gelingen könne das nur in kleinen Lerngruppen.
Die politische Opposition forderte ein „neues Denken“ in der Bildungspolitik. „Wir sind nach wie vor gefangen in einem reinen Fächerglauben, statt uns auf tatsächliche Kompetenzorientierung zu konzentrieren“, sagte die Bildungsexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Dilek Engin: „Wir müssen Schule auch inhaltlich neu konzipieren, um den gestiegenen Anforderungen besser gerecht zu werden.
Am kleinsten waren die Grundschulklassen 2021 mit einem Durchschnitt von 18,6 Kindern in Rheinland-Pfalz. Beim Schüler-Lehrer-Verhältnis lag NRW im Mittelfeld, es kamen 14,8 Grundschüler auf eine Lehrkraft. Das entsprach dem Bundesdurchschnitt. Seitdem ist die Lage offenbar etwas schlechter geworden: Für das Schuljahr 2022/23 nannte das Statistische Landesamt einen Wert von 15,9.
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