Der frühere Schwergewichtsweltmeister Anthony Joshua besiegt Jermaine Franklin klar nach Punkten. Trotzdem fehlt ihm weiter das Vertrauen in sich selbst.
Neun Runden waren vorbei, da hingen die Arme von Anthony Joshua schlaff über den Seilen in der Ringecke. Aus seiner Nase tropfte Blut, seine schöne weiße Hose war bereits ganz besudelt. Vor ihm hüpfte ein Mann von einem Bein auf das andere, ständig schlug er, vor allem Haken, er schlug Aufwärtshaken. Er schlug jedes Mal in die Luft. Joshua schaute regungslos zu. Der Mann war sein neuer Trainer, Derrick James.
In seinen beiden Kämpfen zuvor, jeweils gegen den Ukrainer Oleksandr Usyk, hatte Joshua klar verloren. Usyk hatte mit seinem variantenreichen, intelligenten Stil deutlich gemacht, wie viel dem athletischen, in besten Tagen kraftvollen Joshua auf diesem Niveau dann doch fehlt. Gerade im ersten Kampf wirkte Joshua oft zögerlich, manchmal gar verunsichert. Das Duell gegen Franklin war gedacht als eines, dass ihm die Sicherheit zurückgeben sollte. Eigentlich.
Das Ziel von Joshua ist es, doch noch eines Tages gegen seinen ewigen Rivalen, Landsmann Tyson Fury, anzutreten. Fury boxt ähnlich wie Usyk, ist schwer vorhersehbar, zudem ein Meister der Psychospielchen. Am Samstag wirkte Joshua noch nicht gefestigt genug für ein Aufeinandertreffen mit ihm.
gewann. Aber zu oft war er zu zurückhaltend, als traue er sich nicht, all diese Kraft einzusetzen. Dabei wäre seine Power wohl die einzige Chance in einem Duell mit Fury.Als Joshua nach dem Kampf im Ring in London gefragt wurde, wen er als nächstes boxen wolle, gab er die Frage an die Zuschauer weiter - und natürlich riefen diese nur einen Namen: Fury. Er würde sich"zu 100 Prozent geehrt" fühlen, sollte es zu diesem Kampf kommen, sagte Joshua.
Zweimal will Joshua in diesem Jahr noch boxen, gut möglich, dass er im Sommer nicht gleich gegen Fury antreten wird. Der Kampf gegen seinen Landsmann würde zumindest als historisch beworben werden, um dieses Versprechen im Ring einlösen zu können, braucht Joshua noch mehr Vertrauen in sich, und auch in den Stil, den ihm sein neuer Trainer James beibringen will.
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