Abertausende der Gastarbeiter in Katar strömen in ein Cricket-Stadion in Asian Town, um die WM zu verfolgen. Sie sitzen zum Teil auf dem blanken Bordstein – und sind abgelenkt vom Alltag.
Der Mann mit der Mütze scheint die Blicke in seinem Rücken zu spüren, obwohl er eigentlich die ganze Zeit vorne auf die große Leinwand schaut. Dort läuft das Achtelfinale von Brasilien gegen, längst steht es 4:0, und er will eigentlich keinen Moment verpassen, als er sich umdreht. Er fällt ja auf, weil er bei für europäische Verhältnisse immer noch sommerlichen Temperaturen gegen Mitternacht eine gestreifte Kopfbedeckung trägt.
Er stellt sich vor. Ahmed, 25 Jahre, aus Pakistan. Einer von rund 1,7 Millionen Gastarbeiter, die in Katar alles am Laufen halten. Männer aus Bangladesch, Nepal, Pakistan, Sri Lanka oder Indien, die in der Fan-Zone Industrial Area fast unter sich sind, weil das Publikum so ganz anders ist in der Fanzone am Al-Bidda-Park.
Ahmed also steht jetzt einfach in einem alten Cricket-Stadion und schaut gebannt auf die Videowand. Dann fällt das Ehrentor für Südkorea, und er jubelt kurz. In einem Argentinien-Jersey, das sich erst gar keine Mühe gibt, wie ein Original auszusehen. Die eine Hälfte hellblau, die andere weiß; das richtige Trikot der „Albiceleste“ hat drei hellblaue Längsstreifen.
Vielleicht sagen drei Männer mehr, die leicht als Brasilien-Fans auszumachen sind. Sie tragen dieselben bunten Perücken und alle ein Neymar-Trikot. Makhan reicht sofort die Hand. Er ist 28 Jahre alt und mit zwei Kumpels da. Er arbeitet seit zwei Jahren als Elektriker. Auf Katar will er nichts kommen lassen. „Es ist viel besser als in Sri Lanka.“ Dann zählt er Plätze auf, die ihm gefallen: Corniche, Al Bidda-Park oder Souq Waqif. Und er sagt: „Katar is beautiful.
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