Der frühere ORF-Korrespondent Ben Segenreich floh vor den Raketen der Hamas in den Schutzraum in Tel Aviv. Für die Kleine Zeitung berichtet er aus einem Land im Ausnahmezustand.
Am Samstagabend saß ich mit meiner Frau und unseren zwei Hunden in unserem kleinen Schutzraum mit den dicken Mauern. Wir leben im Norden von Tel Aviv, rund 85 Kilometer vom Gazastreifen entfernt, und in unserem Abschnitt hatten die Alarmsirenen aufgeheult. Wir hörten mehrere dumpfe Explosionen, vermutlich nicht von Einschlägen, sondern von den Geschossen des Abwehrsystems „Eiserne Kuppel“, das die anfliegenden Raketen in der Luft abgefangen hatte.
Auf die Idee, Raketen auf israelische Ortschaften abzufeuern, sind radikale Palästinenser im Gazastreifen schon vor mehr als 20 Jahren gekommen. Seither hat der Raketenbeschuss in Schüben immer mehr Intensität und Reichweite bekommen. Im Süden Israels ist er, schon wegen der geringeren Distanz und mithin der kürzeren Vorwarnzeit, viel gefährlicher als im Zentrum.
Durch die Nacht auf Samstag hatten rund 3000 junge Israelinnen und Israelis neben dem Kibbutz Re’im, sechs Kilometer vom Gazastreifen, bei einem Freiluft-Festival getanzt und gesungen.aus verschiedenen Richtungen. Kurz und klar: Die „Operation“ der Hamas war ein systematisches, kaltblütiges, barbarisches Massaker an Zivilpersonen. Bis Sonntagabend wurden in Israel 700 Tote bestätigt, und das war anscheinend noch nicht die endgültige Zahl.
Doch nach den Fehlern und den Schuldigen wird man erst viel später suchen können. Prioritäres Ziel der Armee war und ist es, die komplette Kontrolle über die Dörfer in Südisrael wiederzugewinnen – sprich, alle eingedrungenen Hamas-Männer zu stellen und auszuschalten und alle verschanzten oder als Geiseln festgehaltenen Bürgerinnen und Bürger herauszuholen.
In Israel scheint jetzt die grimmige Einstellung vorzuherrschen, dass man auf all das keine Rücksicht nehmen kann. Man kämpfe ums Überleben, so hört man immer wieder, und müsse jetzt den Gazastreifen unter der Hamas wie einen feindlichen Staat behandeln, mit dem man im totalen Krieg stehe. Im Krieg liefere man einem Feind gar nichts, keine Lebensmittel, kein Wasser, keinen Strom.
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