Der Konzern lässt bundesweit Schwachstellen im Schienennetz prüfen – mit massiven Folgen für den Reiseverkehr. Dabei fahren so viele Menschen Zug, wie schon lange nicht mehr.
Wie massiv die Probleme der Bahn gerade zunehmen? In vielen Deutschen Regionen bekommen Pendler und Ferienreisende das in diesen Tagen zu spüren. Über Nacht sperrten die Verantwortlichen des Konzerns in dieser Woche etwa Verbindungen in Berlin, Bayern oder im Harz. Dort sind die Ferienorte Thale und Blankenburg nun nicht mehr per Zug erreichbar, Wernigerode nur von Goslar aus.
Schuld sind diesmal marode Betonschwellen, wie sie auch das Zugunglück bei Garmisch Anfang Juni mit fünf Toten und vielen Verletzten ausgelöst haben könnten. Weil diese Charge des Herstellers in Deutschland vielerorts verbaut ist, müssen die Bauteile nun geprüft und notfalls ausgetauscht werden. An mindestens 42 Stellen müssen die Züge im Land deshalb langsamer fahren, andere Abschnitte sind ganz gesperrt.
Defekte Schwellen gelten als möglicher Auslöser des Unglücks bei Garmisch. Zwar laufen die Ermittlungen noch. Doch auch in einer Unterlage des Bundesverkehrsministeriums war bereits von schadhaften Betonschwellen die Rede. Zum Problem für die Bahn wird offenbar eine chemische Reaktion, die den eigentlich harten Beton brüchig werden lässt. Wenn die Betonmischung nicht stimmt, reagieren Zement und beigemischtes Gestein auf eindringende Feuchtigkeit.
Der Bahnchef räumt massive Probleme für die Kunden ein."Qualität und Pünktlichkeit sind derzeit nicht akzeptabel", sagte Richard Lutz am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz zu den Halbjahreszahlen des Unternehmens ein. Die steigende Nachfrage und immer mehr Züge - derzeit seien das 51 000 pro Tag und damit mehr als je zuvor - träfen auf die Probleme des teils überalterten und störanfälligen Netzes.
Dabei steigen so viele Menschen in die Bahn, wie schon lange nicht mehr. Allein in den Fernverkehrszügen fuhren im ersten Halbjahr mehr als 59 Millionen Reisende mit. Das waren gut doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Regionalverkehr stieg die Nachfrage um 60 Prozent auf rund 725 Millionen Fahrgäste - allerdings vor allem wegen des Neun-Euro-Tickets.
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