Der Pflege und dem Erhalt von Kriegsgräbern widmet Norbert Glasl seine Freizeit.
Mit Goldlack und Dampfreiniger rückt Norbert Glasl aus, wenn er Friedhöfe besucht. Denn der Obmann des OKB Würnitz ist auch Kurator beim Schwarzen Kreuz. Im Bezirk und auch außerhalb kümmert er sich um den Erhalt der Ruhestätten von Kriegsopfern.
Seit mehr als 20 Jahren schon ist der 52-Jährige beim ÖKB aktiv. Sein Schlüsselerlebnis, das für das Engagement verantwortlich ist, hatte Glasl auf einem Soldatenfriedhof am Semmering. „Ich war schockiert, wie viele zwölf- und 13-Jährige da begraben sind. Das hat mir zu denken gegeben“, erinnert er sich.
Es ist nicht nur das Totengedenken allein, auch die Militärgeschichte hat ihn immer schon interessiert, „die Geschichten von der Großmutter.“ Der gelernte Zimmermann, der nach neun Jahren beim Bundesheer nun für die Stadtgemeinde Korneuburg am Friedhof tätig ist, hatte eigentlich ein anderes Berufsbild im Sinn. „Ich hatte leider nie die Möglichkeit, Geschichte zu studieren.“ In der kinderreichen Familie war ein Studium nicht möglich.
Immerhin kann er sich nun über die jüngere Vergangenheit Österreichs genauer informieren. „Jetzt nehme ich mir die Zeit zum Lesen.“ Er wohnt in Lerchenau, wo seine Familie seit über 200 Jahren, seit der Gemeindegründung 1784, daheim ist. Im Zuge seiner Tätigkeiten hat Glasl auch zahlreiche Kontakte geknüpft. Bei der Sanierung des Heldenfriedhofs in Korneuburg 2012 traf er mit Vertretern der Botschaften von Deutschland und Russland zusammen.
Allein könnte Glasl die umfangreiche Grabpflege nicht erledigen. „Meine Gattin ist zumindest alle 14 Tage mit und zupft Unkraut aus“, sagt er dankbar. So bleibt dann doch auch noch Zeit zum Schwimmen, Nordic Walking und natürlich Lesen.
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