Atomkraft: Kleine, modulare Reaktoren produzieren mehr Atommüll als herkömmliche Atomkraft Atommüll
Auf der Basis von verfügbaren Patenten und wissenschaftlichen Publikationen ermittelten sie die anfallenden Mengen radioaktiver Abfälle im Verhältnis zur Wärmeerzeugung. Diese Wärme bildet die Grundlage für die eigentliche Stromerzeugung über Generatoren. Ihre Ergebnisse verglichen sie darauf mit den Abfallmengen eines herkömmlichen Leichtwasserreaktors mit 1100 Megawatt elektrischer Leistung.
Beim Betrieb von Kernreaktoren halten schnelle Neutronen die notwendige Kettenreaktion in Gang. Parallel müssen sie jedoch auch von der Umgebung abgeschirmt werden. Gerade der Aufwand für diese Abschirmung steige nach Angaben der Forschenden bei kleineren Kernreaktoren an. Parallel wachse auch die Menge radioaktiver Abfälle. So verursache ein integrierter Druckwasserreaktor die zweieinhalbfache Menge Müll im Vergleich zu aktuellen, großen Atomkraftwerken.
Und mit der 30-fachen Müllmenge müsse bei einem kleinen Schnellen Brüter gerechnet werden, da hier relativ große Mengen des Kühlmittels Natriums genutzt würden. Zudem konzentrieren sich in den abgebrannten Brennmaterialien mehr radioaktive Isotope als bei großen Leichtwasserreaktoren. Das erfordere einen höheren Aufwand beim Transport und einer sicheren Zwischenlagerung des Atommülls.
Trotz dieses Dämpfers werden die Arbeiten an neuen, kleineren Reaktortypen mit großer Sicherheit weiter verfolgt werden. Die meisten Ansätze sind jedoch noch nicht über eine Entwurfsphase auf dem Papier hinaus gekommen. Mit ersten Prototypen ist daher kaum vor den 2030er Jahren zu rechnen.